- Kommentare
- Alternative für Deutschland
AfD: Ganz eindeutig rechtsextrem
In Magdeburg zeigte sich die AfD unverstellt, meint Pauline Jäckels
Allerspätestens nach dem AfD-Parteitagswochenende in Magdeburg ist klar: Die Rechtsaußenpartei ist nicht nur im viel zitierten Aufwind, sie rückt auch Woche für Woche ein Stück weiter an den rechten Rand – und bekennt sich offen dazu. Seit die Parteispitze praktisch nur noch aus Mitgliedern des rechten Flügels besteht, können die rechtsextremen AfDler mehr oder minder ungestört ihre völkisch-nationalistische Ideologie predigen, ohne dass jemand Anstalten macht, sich von ihnen zu distanzieren – wie es zu Zeiten Jörg Meuthens durchaus noch der Fall war.
Jüngstes Beispiel dafür ist der neu gewählte EU-Spitzenkandidat und achtfache Vater Maximilian Krah. Der sagte bei seiner Antrittsrede etwa: »Wir sind ein Volk, weil, wenn wir unsere Familienalben zeigen, dann erkennen wir, dass schon unsere Großväter und unsere Urgroßväter ein Volk sind.« 2019 war er wegen Äußerungen zu »Umvolkung« und »orientalischer Landnahme« in den Fokus des Verfassungsschutzes geraten. Auch Platz zwei und drei der Europaliste wurden ähnlich besetzt: Petr Bystrom stand 2018 wegen seiner Teilnahme am Schießtraining einer rechtsextremen Organisation in Südafrika in der Kritik. Der Drittplatzierte René Aust gilt als enger Vertrauter der rechtsextremen AfD-Größe Björn Höcke.
Eigentlich ist alles zur AfD längst gesagt, doch es zu wiederholen, ist bitter nötig: Wer diese Partei nach Magdeburg immer noch wählt, kann das nicht mehr mit Protest gegen die etablierten Parteien begründen. Wer AfD wählt, entscheidet sich bewusst für eine Partei, die an unzähligen Stellen, sowohl rhetorisch als auch inhaltlich, an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte anknüpft. Wer AfD wählt, setzt sich zu Recht dem Vorwurf aus, mindestens rechts, wenn nicht gar rechtsextrem zu sein.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.