Werbung

Zum Jagen tragen

Sebastian Weiermann über Klimaprotest bei der IG Metall

Vergesellschaftungswünsche können auch auf einer Polizeiwache enden.
Vergesellschaftungswünsche können auch auf einer Polizeiwache enden.

Eine der großen Debatten in der Gesellschaft ist die um eine Transformation. Sie soll möglichst sozial und klimagerecht sein. Nun sind die Schritte hin zu einer sozial-ökologischen Gesellschaft alles andere als leicht. Jenseits von individuellen Appellen zum Verzicht werden wir wohl etwas an unserer Lebensweise ändern müssen. Das umfasst auch die Arbeitswelt, und das bedeutet, dass sich auch die Autoindustrie ändern muss. Wer jetzt sagt, das tue sie schon: Nein, macht sie nicht!

Elektromobilität mag eine Lösung für einige Probleme sein. Die millionenfache Fortsetzung des Individualverkehrs, nur mit einem anderen Antrieb, bringt nicht wirklich etwas voran. Auch nicht für die Beschäftigten in der Autoindustrie. Die Produktion wird schlanker, Jobs werden wegfallen. Auch wirklich klimaschonend sind E-Autos nicht.

Ein wichtiger Akteur, um auf solche Entwicklungen aufmerksam zu machen, könnten die Gewerkschaften sein. Sie bleiben bislang aber eher blass. In einem aktuellen Debattenbeitrag der IG-Metall-Spitze ist nur von einem »Antriebswechsel« die Rede. Gefordert werden eine Kauf- und perspektivisch eine Abwrackprämie.

In dieser Gemengelage kann man nur froh sein über eine kleine Schar von Klimaaktivist*innen, die seit einem Jahr in Wolfsburg aktiv ist. In der Autostadt fordern sie eine radikale Verkehrswende ein. Sie fordern den Umbau von Teilen der Stadt und die Vergesellschaftung des VW-Konzerns. Dort sollen dann Bahnen und Räder gebaut werden. Mit mehreren Aktionen richteten sie sich an die Gewerkschaft.

Über den Stil kann man geteilter Meinung sein. Das Anliegen allerdings ist richtig. Womöglich tragen die Aktivisten indirekt dazu bei, dass bei der IG Metall über den gesellschaftlichen Umbau in größeren Dimensionen diskutiert wird. Beschäftigte wie auch das Klima könnten profitieren.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -