Krieger an der Heimatfront

Wolfgang Hübner über Raketenlieferungen an die Ukraine

Es geht voran mit den deutschen Waffenlieferungen für die Ukraine. Immer nach dem gleichen Drehbuch: Die Ukraine drängt nach weiteren Rüstungsgütern. Der Bundeskanzler ziert sich. Kriegsexperten von CDU, FDP, SPD und Grünen machen Druck; der Kanzler prüft und stimmt schließlich zu.

So war es bei Panzern und Luftabwehrsystemen, und so ist es jetzt bei den Taurus-Marschflugkörpern. Die Mühe, zwischen Verteidigungs- und Angriffswaffen zu unterscheiden, macht sich längst niemand mehr. Natürlich ist es unerträglich, dass russische Streitkräfte täglich ukrainische Städte beschießen, gerade erst wieder mit den Hyperschallraketen vom Typ Kinschal. Aber die Hingabe, mit der die Ukraine im Kampf gegen die Invasoren aufgerüstet wird, sucht man beim Stichwort Diplomatie vergeblich. Dabei wäre das dringend nötig, um den Krieg nicht endlos zu verlängern, sondern schnellstmöglich zu beenden.

Aber weit gefehlt: Während Kanzler und Verteidigungsminister noch sicherstellen wollen, dass die Ukraine mit den Taurus-Raketen nicht russisches Territorium erreichen kann, denken andere schon viel weiter. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) ist durchaus dafür, dass auch Militäreinrichtungen in Russland angegriffen werden und Deutschland endlich »die erste Geige« bei solchen Rüstungslieferungen spielt. Deutlicher kann ein Plädoyer für die Eskalation des Krieges nicht ausfallen.

nd.DieWoche – unser wöchentlicher Newsletter

Mit unserem wöchentlichen Newsletter nd.DieWoche schauen Sie auf die wichtigsten Themen der Woche und lesen die Highlights unserer Samstagsausgabe bereits am Freitag. Hier das kostenlose Abo holen.

Denn die Gegenseite bleibt ja nicht untätig. Russland legt ein gewaltiges Rüstungsprogramm auf, und die neue, von Präsident Putin propagandistisch begleitete Mondmission ist zwar keine Kriegshandlung, aber eine deutliche Geste: Trotz Krieg und Sanktionen zieht Russland seine Projekte durch. Solange die Politik beider Seiten sich in solchen Machtdemonstrationen ergeht, ist ein Ende des Krieges nicht absehbar.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.