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- Seenotrettung im Mittelmeer
Eine schlechte Nachricht
Matthias Monroy zum Umgang mit Seenotrettern in Italien und Malta
In den vergangenen Tagen sind – soweit bekannt – keine Flüchtenden im zentralen Mittelmeer ertrunken. Das ist eine gute Nachricht. Sie ist den zivilen Rettungsschiffen zu verdanken, die Hunderte Menschen aus seeuntüchtigen Booten an Bord genommen haben. Wenn ihnen zu deren Ausschiffung weit entfernte Häfen zugewiesen werden, ist das eine schlechte Nachricht. Die Hin- und Rückfahrt dorthin dauert wie im Falle der »Open Arms« jeweils vier Tage.
Mehr Glück hatte die »Aurora«, die – offenbar nach Zustimmung italienischer Behörden – nun doch Lampedusa ansteuern konnte. Dort droht Sea-Watch jedoch eine mehrwöchige Blockade ihres Schiffes und eine hohe Strafe. So bestimmt es ein von der postfaschistischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erlassenes Dekret, wonach ein Kapitän nach einem (!) Rettungseinsatz keine weiteren Menschen mehr an Bord nehmen darf.
Auf dem Weg von Nordafrika nach Italien müssen alle Boote von Geflüchteten an Malta vorbeifahren. Die dort zuständigen Behörden bleiben aber – selbst in offensichtlichen Seenotfällen – oft untätig, damit die Menschen anschließend nicht nach Malta gebracht werden müssen. In diesem Limbo ist nun Sea-Eye gefangen, deren Schiff in der maltesischen Rettungszone Menschen an Bord nahm. Auf die Frage, in welchem Hafen diese von Bord gehen können, erhält der Kapitän keine Antwort. Durch diese Blockade nimmt auch das sozialdemokratisch regierte Malta noch mehr Tote im Mittelmeer in Kauf.
Die Abschottungspolitik Italiens und Maltas ist berüchtigt, Rom und Valletta werden diese auch in Zukunft nicht ändern. Es braucht deshalb eine europäische Mission zur Seenotrettung im Mittelmeer und eine solidarische EU-Migrationspolitik, auch damit die Gängelung der zivilen Helfer ein Ende hat.
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