• Sport
  • Sexismus im Sport

Luis Rubiales: Rücktritt ohne Folgen für das System im Fußball

Alexander Ludewig über Spaniens Fußballverband ohne seinen Präsidenten

Endlich weg: Luis Rubiales ist nicht mehr Präsident des spanischen Fußballverbandes.
Endlich weg: Luis Rubiales ist nicht mehr Präsident des spanischen Fußballverbandes.
nd.Kompakt – unser täglicher Newsletter

Unser täglicher Newsletter nd.Kompakt bringt Ordnung in den Nachrichtenwahnsinn. Sie erhalten jeden Tag einen Überblick zu den spannendsten Geschichten aus der Redaktion. Hier das kostenlose Abo holen.

»Ich kann meine Arbeit nicht fortsetzen.« Mit diesen Worten trat Luis Rubiales am Sonntagabend als Präsident des spanischen Fußballverbandes zurück. Als Grund nannte er nicht den aufgezwungenen Kuss, den er Weltmeisterin Jennifer Hermoso nach dem gewonnenen WM-Finale gegen England während der Siegerehrung auf die Lippen gedrückt hatte. Nein, er sprach von »Lügen« über ihn und einer »maßlosen Kampagne« gegen ihn. Eine Entschuldigung war auch nicht zu erwarten, schließlich sah sich der 46-Jährige von Beginn an als Opfer eines »falschen Feminismus«.

Mit Rubiales ist nun endlich ein Mann weg, gegen den schon früher Vorwürfe wegen körperlicher Übergriffe, Veruntreuung von Verbandsgeld für private Vergnügungen und zweifelhafter Geschäfte erhoben wurden. Das ändert jedoch nichts. Schließlich war es der spanische Verband, der in erster Reaktion Jennifer Hermoso wegen Falschaussage verklagen wollte. Als danach der Versuch scheiterte, sie zu einer entschärfenden Erklärung zu bewegen, verbreitete der Verband eine eigene – mit Worten, die die Fußballerin nie gesagt hatte. Wer hier lügt, ist klar. Und das System, indem Frauen wie Hermoso »Opfer einer sexistischen Handlung« werden, bleibt bestehen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal