• Kommentare
  • »Protest Map« von Amnesty International

Keine Freiheit für Nakba-Protest

Matthias Monroy zum Bericht zur weltweiten Versammlungsfreiheit von Amnesty International

Mindestens sieben Versammlungen zum palästinensischen Nakba-Tag hat die Berliner Polizei dieses Jahr verboten – auch von jüdischen Gruppen. Diese Politik geht auf den 2020 eingesetzten Antisemitismusbeauftragten zurück. Der Senat verweist zur Begründung auf eine »unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit« und fürchtet volksverhetzende Äußerungen und Gewalttätigkeiten.

Das ließe sich auch für rechte Aufzüge, Veranstaltungen von Corona-Leugnern oder das Oktoberfest sagen. Trotzdem wird vor allem die Palästina-Solidarität pauschal mit Repression belegt. Denn selbst wenn die Annahmen zum gewaltvollen Verlauf zuträfen, verfügt die Polizei über mildere Mittel als die komplette Versagung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit.

Es ist deshalb wichtig, dass Amnesty in der »Protest Map« neben »Präventivhaft« gegen Klimademonstranten oder Polizeigewalt beim G20-Gipfel die Nakba-Verbote erwähnt. Weil sich die Organisation aber schon mit ihrem Bericht zu Apartheid in Israel und Palästina bei Israel-Freunden Feinde gemacht hat, bleibt dies in Deutschland vermutlich folgenlos.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -