UN-Resolution zu Haiti: Riskantes Unterfangen

Peter Steiniger zur multinationalen Polizeimission in Haiti

Das ärmste Land es amerikanischen Kontinents leidet seit Jahren unter Kämpfen zwischen Banden.
Das ärmste Land es amerikanischen Kontinents leidet seit Jahren unter Kämpfen zwischen Banden.

Das klingt leider zu schön, um wahr zu sein: Die Uno rettet den gescheiterten Karibikstaat Haiti. Eine von Kenia angeführte Eingreiftruppe mit zunächst mehr als 1000 Polizisten soll Port-Au-Prince unter die Arme greifen und dem Morden krimineller Gangs gemeinsam mit den haitianischen Sicherheitskräften bald Einhalt gebieten. Nur ist die Regierung von Ariel Henry Teil des Problems. Haitis korrupte politische Elite, Drogenbosse und Institutionen stecken unter einer Decke. Bewaffnete aus fremden Ländern bringen, das hat Haitis Geschichte gezeigt, auch neue Konflikte. Ohne dass in Haiti selbst die Machtfrage gestellt wird, lässt sich die soziale Krise dort so wenig lösen wie die politische.

Per Enthaltung im UN-Sicherheitsrat haben die Vetomächte China und Russland eine von den USA eingebrachte Resolution passieren lassen. In einer Zeit tiefer Konflikte zwischen den Großmächten scheint das ein konstruktives Signal. Washington geht es um die Eindämmung der Fluchtbewegung aus dem Armenhaus. Der politische Erfolg für das Weiße Haus und den in der Frage Haiti stark engagierten UN-Generalsekretär António Guterres kann sich noch als unheilvolle Gabe erweisen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.