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Andrea Tandler: Clankriminelle
Hinter Tandler steht ein ganzer Clan von Unionspolitikern
»Es ging mir niemals darum zu betrügen«, sagte die auch als »Maskenmillionärin« bekannte Andrea Tandler vor dem Landgericht München I. Dort begann am im Oktober ihr Prozess wegen Steuerhinterziehung, in dem die Unternehmerin nun zu vier Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt wurde. In der Corona-Maskenaffäre haben die Angeklagte und ihr Geschäftspartner zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 von der Bundesregierung sowie aus Bayern und Nordrhein-Westfalen Lieferverträge über 200 Millionen Masken mit Provisionszahlungen von mehr als 48 Millionen Euro erhalten und diese dem Finanzamt verschwiegen. Mit 9,90 Euro waren es die teuersten Masken, die in der Coronakrise von den Regierungen gekauft wurden – von einer Schweizer Klitsche, die bis dahin völlig unbekannt war und beim Bund wundersamerweise sämtliche anderen Bieter ausstechen konnte.
Als Chefin einer Werbefirma habe sie nur korrekte Geschäfte machen wollen, so Tandler vor Gericht. Allerdings sei es möglich, dass ihr Fehler passiert seien. Das ist tief gestapelt, denn immerhin geht es um 23,5 Millionen Euro, die Tandler hinterzogen haben soll.
Verurteilt ist nun eine, doch hinter Tandler steht ein ganzer Clan von Unionspolitikern und ihren Angehörigen. Die Maskenfrau ist Tochter des früheren CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler. Für die Anbahnung ihrer Geschäfte telefonierte sie mit dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Dabei half ihre Freundin Monika Hohlmeier, eine Tochter von Franz Josef Strauß (CSU).
»We are millionaires«, soll Tandler in internen Chats gejubelt haben und Bilder von hochwertigem Champagner gepostet haben. Das Geld legten die Angeklagten in Luxusvillen und Goldbarren an. Gereicht hat es Tandler nicht, denn die Politiker-Tochter soll sogar noch Corona-Hilfen vom Bund beantragt haben. Diese hat Tandler zurückgezahlt, auf dem abgezweigten Steuervermögen will die Clankriminelle indes sitzen bleiben.
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