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Ausgerechnet Aiwanger warnt vor Antisemitismus
Sebastian Weiermann über eine rassistische Entlastungsstrategie des stellvertretender Ministerpräsidenten aus Bayern
Es ist nicht neu und nicht besonders, dass konservative Politiker*innen den Nahost-Konflikt nutzen, um sich gleichzeitig als Kämpfer*innen gegen Antisemitismus hervorzutun und rassistische Stimmungsmache zu betreiben. Von »importiertem« oder »muslimischen« Antisemitismus ist dann die Rede. In die Debatte hat sich nun ein ganz besonderer »Antisemitismusexperte« eingemischt: Hubert Aiwanger. Wir erinnern uns an ein Flugblatt, in dem »Vaterlandsverrätern« ein »Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz« versprochen wurde. Wir erinnern uns an das Rumlavieren von Aiwanger zur Herkunft des Flugblatts. Und wir wissen, dass Hubert Aiwanger auch in den kommenden Jahren stellvertretender bayerischer Ministerpräsident sein soll.
Dass Aiwanger sich nun als Antisemitismuskritiker präsentiert und sagt, man habe »Unsinn ins Land geholt« und das Problem »totgeschwiegen«, ist eine Frechheit! Kaum jemand steht so für Normalität und Normalisierung von Antisemitismus in der deutschen Mitte wie er. Wenn Aiwanger sich nun hinstellt und mit dem Finger auf andere zeigt, ist das ein Schlag ins Gesicht für alle von Antisemitismus Betroffenen.
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