Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi: Mit Stolz im Knast

Die inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi hat ihren Hungerstreik beendet. Nach dem Krankenhaus ist sie wieder zurück im Gefängnis.

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi setzt sich seit ihrem Studium für Frauenrechte ein
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi setzt sich seit ihrem Studium für Frauenrechte ein

Sie ist die Erzählerin des Leidens und die Stimme vieler Entrechteter im Iran. Narges Mohammadi kämpft seit mehr als drei Jahrzehnten gegen Unterdrückung und für Menschenrechte. In den letzten 14 Jahren saß sie insgesamt zehn Jahre im Gefängnis.

Mohammadi musste kürzlich wegen Herzproblemen in eine Klinik. Durch einen Hungerstreik erreichte sie, dass sie dabei kein Kopftuch tragen musste. »Ohne Kopftuch, sondern im Rockanzug und zwischen Dutzenden von Sicherheitskräften bin ich vom Gefängnis ins Krankenhaus und zurück gegangen«, schrieb Mohammadi auf ihrer Instagram-Seite. Und: »Ich werde solange kein Kopftuch tragen, bis der Kopftuchzwang abgeschafft wird.« Mohammadi lässt keine Gelegenheit aus, um zu protestieren. Innerhalb des Gefängnisses, oder außerhalb. Gesund oder im Krankenhaus. Sie nutzt kreative Protestmethoden und lässt sich von Straßenkämpfen inspirieren. Immer wieder singt sie vor den Sicherheitsbeamten, denn Frauen im Iran ist es verboten zu singen. Auch den Zwangshijab hat sie seit langem abgelegt.

Irans Machthaber versuchten, mit aller Kraft sie zum Schweigen zu bringen: durch Auspeitschen, Folter, langjährige Inhaftierung und Isolationshaft. Doch je mehr sie unterdrückt wird, desto stärker ist sie entschlossen, lauter und radikaler zu kämpfen. Sie sei mit nichts weniger als Freiheit und Demokratie für den Iran zufrieden, sagt sie. Das iranische Regime ist für sie unreformierbar. Schon vor Jahren drängten die Sicherheitskräfte sie, ins Exil zu gehen und sich ihrem Mann und ihren Kindern in Frankreich anzuschließen. Sie weigerte sich, blieb im Iran und wurde zur Erzählerin des Leidens von Menschen, deren Rechte gewaltig verletzt werden.

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