Rohstoffe: Jetzt wird’s erst richtig kritisch

Neue EU-Ziele für die Rohstoffsicherung

Dass die Industrie in einem Transformationsprozess steckt, sieht man auch an veränderten Rohstoffinteressen: Sorgte vor Jahrzehnten das Erdölkartell Opec für Angst und Schrecken, ist es nun die Metallgroßmacht China. Seltene Erden, Lithium und Silizium werden strategisch wichtig. Nur wer hier trotz Knappheiten seinen Bedarf decken kann, mischt im Zeitalter der Digitalisierung und der Klimaneutralität ganz vorne mit.

Die EU-Wirtschaft will dies unbedingt, und die Politik unterstützt sie per Verordnung. Diese setzt auf eigene Weiterverarbeitung, doch Rohstoffländer im globalen Süden werden sich angesichts steigender weltweiter Nachfragekonkurrenz auf neokoloniale Verhältnisse kaum einlassen. Eigentlich müsste es der EU darum gehen, die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen zu reduzieren, wozu sich in den Plänen aber nichts findet. Zentral wären zudem hohe, verbindliche Recyclingquoten. Doch das vage Ziel, 25 Prozent des jährlichen Verbrauchs durch Wiederverwertung zu decken, bleibt da weit zurück. Die Rohstoffverordnung soll die Beschaffung sicherer machen – durch sie wird es absehbar erst richtig kritisch.

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