- Kommentare
- Kommentar
Rohstoffe: Jetzt wird’s erst richtig kritisch
Neue EU-Ziele für die Rohstoffsicherung
Dass die Industrie in einem Transformationsprozess steckt, sieht man auch an veränderten Rohstoffinteressen: Sorgte vor Jahrzehnten das Erdölkartell Opec für Angst und Schrecken, ist es nun die Metallgroßmacht China. Seltene Erden, Lithium und Silizium werden strategisch wichtig. Nur wer hier trotz Knappheiten seinen Bedarf decken kann, mischt im Zeitalter der Digitalisierung und der Klimaneutralität ganz vorne mit.
Die EU-Wirtschaft will dies unbedingt, und die Politik unterstützt sie per Verordnung. Diese setzt auf eigene Weiterverarbeitung, doch Rohstoffländer im globalen Süden werden sich angesichts steigender weltweiter Nachfragekonkurrenz auf neokoloniale Verhältnisse kaum einlassen. Eigentlich müsste es der EU darum gehen, die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen zu reduzieren, wozu sich in den Plänen aber nichts findet. Zentral wären zudem hohe, verbindliche Recyclingquoten. Doch das vage Ziel, 25 Prozent des jährlichen Verbrauchs durch Wiederverwertung zu decken, bleibt da weit zurück. Die Rohstoffverordnung soll die Beschaffung sicherer machen – durch sie wird es absehbar erst richtig kritisch.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.