Razzia gegen Islamisten: Islamismus richtig bekämpfen

Negin Behkam über widersprüchliche Islampolitik in Deutschland

Razzia gegen Islamisches Zentrum Hamburg
Razzia gegen Islamisches Zentrum Hamburg

Mit einer Großrazzia gegen das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) will Deutschland gegen islamistische Strukturen in Deutschland vorgehen. Kein Zweifel: Das IZH ist ein Außenposten und Propagandazentrum des iranischen Regimes in Europa. Exiliraner*innen warnen schon seit Jahren davor. Doch die Islampolitik der Regierung im Kampf gegen den Islamismus ist widersprüchlich. So hat Innenministerin Nancy Faeser vor einem Jahr einen Expertenkreis zum Thema Islamismus und Antisemitismus aufgelöst. Die Politik hat zudem bis jetzt versäumt, die liberalen Muslime in die Islampolitik einzubeziehen und ihnen eine starke Stimme zu geben. Ein pluralistischer Islam in Deutschland braucht mehr staatliche Förderung und mehr Unterstützung. Denn Islamisten sind nicht nur eine Gefahr für Nicht-Muslime. Sie stellen vor allem für liberale Muslime eine große Bedrohung dar. Erst Ende Oktober schloss die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin ihre Türen – wegen massiver Drohungen durch Islamisten und zu wenig Unterstützung von Seiten der Politik. Islamistische Ideologie lässt sich nicht durch eine Razzia bekämpfen. Die Lösung liegt in den Händen von progressiven Muslimen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.