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Burschenschafter: Prügeln, Fackeln und Saufen

Alles, was rechts ist (Teil 5): Deutsche Burschenschafter*innen

  • Deutsche Burschenschafter*innen sind auch bekannt als: The Schmiss’.
  • Motto: »Saufen Fechten Deutschland!« (offiziell: »Ehre Freiheit Vaterland«)
  • Weltbild und Ziele: Deutsche Burschenschafter*innen sehen sich als Elite der teutschen »Volks- und Schicksalsgemeinschaft«, welcher sie ebenso treu wie stolz ergeben sind. Ihrer Ansicht nach liegt das Wohl und Wehe dieses Volkes in den starken Händen schneidiger, gebildeter Männer, wie sie selbst mal welche werden wollen. Daher üben sie sich schon während ihres Studiums verantwortungsvoll in den dafür wichtigsten Aufgaben: der Bewahrung traditioneller deutscher Werte (überhöhter Bierkonsum, kameradschaftliches Prügeln und Fackelmärsche in Uniform), dem Erhalt deutscher Tugenden (kameradschaftliches Prügeln, Fackelmärsche in Uniform und überhöhter Bierkonsum) und der Verbreitung deutscher Kultur (Fackelmärsche in Uniform, überhöhter Bierkonsum und kameradschaftliches Prügeln).
  • Erscheinungsbild: Im Alltag sind die Deutschen Burschenschafter*innen kaum vom Klischee eines durchschnittlichen BWLers zu unterscheiden. Zu besonders deutschtümeligen Gelegenheiten sind sie jedoch leicht an ihren Trachten, dem sogenannten »Vollwichs« erkennbar. Ihre Erscheinung erinnert dann an eine Mischung aus Musketier, Schaffner und Hotelpage.
  • Auftreten und Charakter: Um das Verhalten, wie es braune Burschis an den Tag legen, zu beschreiben, müsste man einen Begriff erfinden, der »toxische Männlichkeit«, »Geschichtsrevisionismus« und »nationalistischen Chauvinismus« auf sympathische Weise vereint. Vorschläge gerne an feuilleton@nd-aktuell.de.
  • Sonstige Merkmale: Früher galt der Schmiss – eine Narbe, die bei der sogenannten Mensur (das kameradschaftliche Aufeinandereinprügeln mit »studentischen Fechtwaffen« im Zuge überhöhten Bierkonsums) entstand – als typisches Erkennungszeichen von Burschenschafter*innen. Aber auch wenn die sichtbare Narbe inzwischen eher selten geworden ist, scheint ihr Geist weiterzuleben: Burschenschafter*innen wirken irgendwie trotzdem immer vernarbt. Von innen.
  • Spezialfähigkeit: Die berüchtigte deutsche Wanderlust. Zum Beispiel auf Ausflügen in »den verlorenen Teilen unseres Vaterlandes.« (Originalzitat Burschenschaft »Gothia«)
  • Strategie: Sich unter dem Motto »Fördern und Fordern« gegenseitig durch Seilschaften an andere Kameraden und ältere Herren fesseln, um später von diesen Verstrickungen zu profitieren.
  • Wichtigste Medien: Die »Burschenschaftlichen Blätter«, Stammtische und regelmäßige Vorträge alter Herren.
  • Einfluss auf einer Skala von 1 (Minimum) bis 10 (Maximum): 7 - Deutsche Burschenschafter*innen verfügen aufgrund ihrer Fesselspiele über ein umfangreiches Netzwerk, welches ihren Mitgliedern regelmäßig ermöglicht, einflussreiche Positionen zu besetzen.
  • Marschiert gut mit: bügerlich Konservativen, Rechtskonservativen, Rechtsintellektuellen, Identitärer Bewegung, Maskulinisten und Reichsbürgern.
  • Interne Konflikte mit: Links-Konservativen, Neo-Eurasisten & Nazi-Punks.
  • Erzfeinde: Emanzipation, Feminismus, ungebügelte Hemden und Nüchternheit.
  • Mögliche Gegenstrategie: Eine mögliche langfristige Strategie gegen burschenschaftliche Umtriebe beziehungsweise Umzüge könnte natürlich die allmähliche Unterwanderung solcher Burschenschaften von links sein. Es finden sich jedoch eindeutig zu wenige Freiwillige, die bereit sind, sich jahrelang völkischen Quatsch anzuhören und in Mensuren verprügeln zu lassen, nur um gelegentlich die eine oder andere interne Diskussion zu führen. Daher bleiben aktuell als einzige bekannte Gegenmittel Verunglimpfung und politische Gegenbewegung. Hier sei besonders das Engagement feministischer Frauen-Burschenschaften hervorgehoben (etwa »Hysteria« in Wien, »Molestia« in München oder »Furia« in Berlin) welche unter dem Motto »Ehre Freiheit Vatermord!« deutlich interessantere Gegenentwürfe präsentieren.
Alles, was rechts ist

Die Rechten werden immer mehr, auch wenn manche beharrlich behaupten, sie seien gar nicht rechts, oder angestrengt versuchen, sich als etwas anderes auszugeben. Um einen Überblick zu behalten, wer und was sich mittlerweile alles in der rechten Ecke tummelt, analysiert der Satiriker Maik Martschinkowsky in unserer Serie »Alles, was rechts ist« die wichtigsten Strömungen. Weitere Texte lesen.

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