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Willkommene Friedensinitiative
Chinas Vermittlungsbemühungen in Nahost sind ein wichtiger Versuch der Deeskalation
Jede Initiative, die zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen beitragen kann, ist willkommen. Das Sterben auf beiden Seiten dauert schon zu lange, ob 1200 oder 13 000 Tote spielt da fast keine Rolle. China hat Außenminister islamischer Staaten nach Peking eingeladen, wirbt für eine Waffenruhe und einen nachhaltigen Frieden. Klar, daran haben sich schon viele die Zähne ausgebissen. Klar ist auch: China verfolgt mit dieser Initiative auch ureigenste, energiepolitische Interessen. Na und? Wenn Menschenleben gerettet werden können, hat es sich gelohnt.
Die USA dürften nicht amüsiert sein, dass sich China zunehmend im Nahen Osten einmischt, traditionell Domäne vitaler US-Interessen. Die von Pekings Regierung vermittelte Aussöhnung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran war offenbar erst der Anfang des chinesischen Engagements in der Region. Chinas Initiative kommt zur rechten Zeit, da es Versuche gibt, den Konflikt zu internationalisieren: Die Kaperung des Frachtschiffs im Roten Meer durch die Huthi-Rebellen ist zwar ohne unmittelbare Bedeutung für den Gazakrieg, könnte aber vorschnelle Reaktionen provozieren. Eine Eskalation würde das Sterben verlängern.
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