- Kommentare
- Haushalt
Reform der Schuldenbremse: Gebot der Vernunft
Jana Frielinghaus über Kritiker der Verfassungsregel in der CDU
Das Karlsruher Urteil zur Unzulässigkeit finanzpolitischer Verschiebebahnhöfe, solange es die Schuldenbremse gibt, hat offenbar auch in der Union so manchem die Augen über den Irrsinn der Regel im Grundgesetz geöffnet. Und darüber, dass das weitgehende Verbot neuer öffentlicher Kreditaufnahmen wesentlichen Anteil am Verfall der öffentlichen Infrastruktur hat. Darüber hinaus ist es der wesentliche Grund dafür, dass immer neue Schattenhaushalte kreiert wurden, um die Regel zu umgehen. Denn irgendwoher musste ja doch frisches Geld für die Bewältigung der Folgen von Pandemie, Flutkatastrophen, Inflation kommen.
Ministerpräsidenten erleben die Folgen der fiskalpolitischen Fessel viel unmittelbarer als Bundestagsabgeordnete. Länderchefs wie Michael Kretschmer sind zudem damit konfrontiert, dass auch Finanzprobleme der AfD in die Hände spielen. Die Vorgänger der amtierenden Regierungschefs haben die Schuldenbremse einst mit beschlossen. Für die Steuerpolitik des Bundes, die den Vermögenden seit Jahrzehnten Geschenke macht, können sie hingegen weniger. Sie ist der wesentliche Grund den Verfall öffentlicher Infrastruktur.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.