Einigung bei Tarifverhandlungen: Ernüchterndes Ergebnis

Felix Sassmannshausen zum Tarifabschluss der Länder

Die Gewerkschaften loben die Tarifeinigung in höchsten Tönen. Und dennoch ist der Unmut groß. Schon zum Beginn der Verhandlungen wurden die Gewerkschaften dafür kritisiert, dass sie mit ihrer Mindestforderung von 10,5 Prozent, aber nicht weniger als 500 Euro mehr Lohn, in die Verhandlungen gegangen sind. Es sei klar, dass am Ende weniger rauskommen würde, mahnten die Kritikerinnen.

Und sie sollten recht behalten. Die Ergebnisse liegen deutlich unter den anvisierten Forderungen – mit schwerwiegenden Folgen: Die steuerfreie Inflationsprämie mag sich auf dem Konto kurz gut anfühlen. Doch den Reallohnverlust der letzten Jahre kann sie nicht ausgleichen. Zudem dürfte die Lohnerhöhung nicht einmal die Preissteigerungen wettmachen, die in den kommenden 25 Monaten möglicherweise noch folgen. Und die Hauptforderung der studentischen Beschäftigten nach einem Tarifvertrag wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Es mag sein, dass in Anbetracht kriselnder Länderhaushalte schlicht nicht mehr drin war. Aber dass das Ergebnis ernüchternd ist, lässt sich aller Schönwetterrhetorik zum Trotz wohl kaum bestreiten.

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