Jeremy Fragrance macht Fotos mit Rechtsextremen

Der Influencer Jeremy Fragrance distanziert sich erfolglos von Rechten, mit denen er sich zuvor bei einer Gala und in den sozialen Medien zeigte

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Influencer Jeremy Fragrance will »in keinster Weise irgendwas mit rechtsradikalem Kram zu tun« haben, erklärte er in einem Video auf der Plattform Instagram. Wenige Tage zuvor sah das noch anders aus: Da besuchte Fragrance, der mit bürgerlichem Namen Daniel Schütz heißt, eine Gala des rechten New York Young Republican Clubs.

Dort posierte er für Fotos in den sozialen Medien mit dem AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah, mit Alexander Kleine, genannt Alex Malenki, von der rechtsextremen Identitären Bewegung und David Bendels, dem Chefredakteur des rechtspopulistischen »Deutschlandkurier«. Dabei bewarb Fragrance sowohl die Zeitung als auch Kleines Medienagentur.

Bekannt wurde der 1989 in Oldenburg geborene Schütz alias Fragrance mit Onlinevideos über Parfüms. Für seine Millionen Social-Media-Follower testet er Düfte oder präsentiert seine Bauchmuskeln. Wenn er voll bekleidet ist, dann in der Regel komplett in weiß, wobei sein Slogan »Power!« lautet, was wie eine Referenz an die rassistische White-Power-Bewegung wirkt.

2018 startete Fragrance seine eigene Parfümmarke, 2022 nahm er an der »Sat.1«-Sendung »Promi Big Brother« teil und wurde danach Werbepartner von Aldi Nord. In diesem Juni veröffentlichte er sein Buch »Power, Baby! Die Jeremy-Fragrance-Story«. Zur Promotion des Buches bei der Messe »Online Marketing Rockstars« erklärte er: »Ich könnte es mir sehr leicht machen, ich könnte pro Tag fünf Mädels bumsen, ich könnte euch alle verarschen.«

Fragrance nennt sich selbst einen gläubigen Christen, trägt meist eine goldene Kreuzkette und bekannte sich nach den Berichten über seine Fotos mit Rechtsextremen zur CDU. Überzeugt hat das wohl nicht: Der Pay-TV-Kanal »Sky« will eine Realityshow über Fragrance aus dem Angebot nehmen und auch sein Buchverlag nicht weiter mit ihm kooperieren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal