Monroe-Doktrin soll fallen: Gute Vorsätze

Die US-Abgeordnete bringt einen Antrag gegen den Hegemonieanspruch des Landes in Südamerika ein.

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
Der Führungsanspruch der USA galt bisher auf dem ganzen amerikanischen Kontinent: US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin vor Offizieren des Südlichen Kommandos der US-Streitkräfte.
Der Führungsanspruch der USA galt bisher auf dem ganzen amerikanischen Kontinent: US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin vor Offizieren des Südlichen Kommandos der US-Streitkräfte.

Zum Jahresausklang macht man sich gerne Gedanken über gute Vorsätze. Die Abgeordnete Nydia Velázquez im US-Repräsentantenhaus hat ihre Idee dafür, wie ihr Land sich bessern könnte, nun per Entschließungsantrag eingebracht. Velázquez will, dass der Kongress offiziell die sogenannte Monroe-Doktrin zurücknimmt. Benannt nach Präsident James Monroe besagt diese offiziell, dass sich die USA die Einmischung anderer Mächte in Süd- und Mittelamerika verbieten.

Was ursprünglich als Schutzgarantie für die bolivianischen Revolutionen des 19. Jahrhunderts gegen die Ansprüche der alten Kolonialmächte gedacht war, wurde im Kalten Krieg und später als Rechtfertigung herangezogen, um blutige Staatsstreiche gegen linke Regierungen zu rechtfertigen. In ihrem »Hinterhof« wollte die USA keine »Einflussnahme« tolerieren – dieses Denken prägt bis heute die US-Politik in der Region, so etwa 2016 beim Sturz von Dilma Rousseff in Brasilien oder 2019 in Bolivien. Wenn es nach Velázquez geht, soll darauf nun eine Politik der »guten Nachbarschaft« folgen. Da der Kongress ihr kaum zustimmen wird, wird der gute Vorsatz wohl gar nicht erst gefasst werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.