Lauterbachs Kehraus

Der Umbau der Ständigen Impfkommission lässt tief blicken

Pünktlich zum Ende des Faschings kündigt Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Kehraus bei der Ständigen Impfkommission (Stiko) an. Dass fast alle Mitglieder gehen müssen, geschieht zwar nicht nach Gutdünken, sondern durch formale Verkürzung der Amtszeit. Aber klar ist, dass der SPD-Politiker Fachleute loswerden will, die während der Pandemie nicht nach seiner Pfeife tanzen wollten. Dass künftig häufiger gewechselt werden soll, ist auch fachlich bedenklich, denn ein solches Gremium braucht vor allem Kontinuität.

Das eigentliche Problem waren die ständigen Versuche der Einflussnahme auf die Stiko – durch Lauterbach, seinen CDU-Vorgänger und viele andere Politiker. Dies war Wasser auf die Mühlen der Schwurbler und sorgte mit für schwache Impfquoten. Statt der Stiko zu danken, dass sie mit ausgewogenen und fachlich gut begründeten Empfehlungen der Impfskepsis entgegenwirkte, setzt Lauterbach nun auf »Neue Besen kehren gut« – wie im Fußball. Dort wird aber bekanntlich nicht die Mannschaft ausgewechselt.

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