Kompromisslos im Gaza-Krieg

Israels Regierungschef Netanjahu weigert sich, weiter zu verhandeln

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Palästinenser in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen erhalten Essen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte vor einer unvorstellbaren Katastrophe, die die mögliche Ausweitung der israelischen Bodenangriffe in Rafah verursachen könnte.
Palästinenser in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen erhalten Essen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte vor einer unvorstellbaren Katastrophe, die die mögliche Ausweitung der israelischen Bodenangriffe in Rafah verursachen könnte.

Die Uhr tickt, eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah rückt gefühlt jeden Tag näher. Bombardiert wird das Gebiet ohnehin schon regelmäßig. Die Gespräche über eine Waffenpause gehen vorerst ohne israelische Beteiligung weiter. Israels Premier Netanjahu will keinen Kompromiss mit der Hamas, auch nicht für die Geiseln. Er sucht den Showdown, will die islamistische Terrormiliz ausradieren – zusammen mit unzähligen Zivilisten, die im Gazastreifen keinen Schutz mehr haben vor den Bomben und Gefechten.

Westliche Politiker laufen seit Wochen in Israel auf, mahnen zur Mäßigung, zum Schutz der Zivilisten, raten ab von einer Offensive, die in einem Gemetzel enden könnte. Zu mehr als Worten reicht es aber nie. Wenn das Kriegsziel der rechtsextremen israelischen Regierung anscheinend die komplette Zerstörung des Gazastreifens ist und die Vertreibung der Palästinenser, müssen sich westliche Regierungen fragen lassen, wie sie das tatenlos hinnehmen können. Mit der deutschen Staatsräson im Gepäck reisten jüngst der CDU-Chef Friedrich Metz und der Berliner Bürgermeister nach Israel, sprachen der Regierung Netanjahu ihre Unterstützung aus beim Krieg gegen die Hamas. Menschlich kälter lässt sich angesichts von bald 30 000 toten Palästinensern kaum reagieren. Im Schatten des Gaza-Kriegs erreichte die Zahl illegaler Siedlungen im Westjordanland einen Höchststand. Die Besatzung wandelt sich schleichend zur Vertreibung.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und Rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal