Spezialauftrag für einen Sondergesandten

Chinas Top-Diplomat Li Hui sucht Wege zum Frieden in der Ukraine

Chinas Sondergesandter Li Hui will weiter Gesprächskanäle zwischen den Kriegsparteien im Ukrainekonflikt anbahnen.
Chinas Sondergesandter Li Hui will weiter Gesprächskanäle zwischen den Kriegsparteien im Ukrainekonflikt anbahnen.

Li Hui, seit 2019 Pekings Sondergesandter für Eurasien, bricht zu einer neuen Europareise auf. Ab dem kommenden Wochenende wird der Spitzendiplomat nach Kiew, Moskau, Brüssel und zu den Regierungen mehrerer EU-Staaten touren. Auch in Berlin wird der Chinese erwartet. Erklärtes Ziel seiner Gespräche »mit allen interessierten Seiten« ist die Förderung einer politischen Lösung zur »Wiederherstellung des Friedens« in der Ukraine.

Es ist Lis zweite Tour im Dienste einer Vermittlung zwischen den Kriegsparteien: Im vergangenen Mai ging es nach einem Telefonat zwischen Chinas Staatschef Xi Jinping mit dem ukrainischen Wolodymyr Selenskyj nach Kiew und in Russlands Hauptstadt. Vorab erinnerte das Außenministerium der Volksrepublik noch einmal an Chinas Zwölf-Punkte-Plan zur Deeskalation des Konflikts, der vom Westen damals kühl aufgenommen wurde. Man habe weiter alle Kommunikationskanäle genutzt, »nicht tatenlos zugesehen, kein Öl ins Feuer gegossen und nicht von dem Konflikt profitiert«. Das liegt auch im eigenen Interesse: Bis zur russischen Invasion war China der wichtigste Handelspartner der Ukraine, mit Moskau pflegt Peking freundschaftliche und vielfältige Beziehungen.

Daran hat Li Hui, geboren 1953 in der Provinz Heilongjiang, seinen Anteil. Der Mann aus der Kaderschmiede Beijing Foreign Studies University wirkte an der Moskwa bis 2019 zehn Jahre lang als Chinas Botschafter. Von 1997 bis 2000 hatte er diese Funktion in Kasachstan. Lange gehörte Li zur Sowjetunion-Abteilung des chinesischen Außenministeriums; den Zusammenbruch des Nachbarstaats erlebte der Diplomat vor Ort mit. Li ist also ein echter Kenner der Region. Einfacher macht das seine Mission nicht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.