Offenes rechtes Ohr

Die Debatte über Arbeitspflicht für Geflüchtete führt in die Irre und ist gefährlich

Geflüchtete dürfen bekanntlich monatelang nicht arbeiten, und auch später gibt es hohe Hürden für die Jobaufnahme. Daher wäre es wichtig, ihnen Brücken in den ersten Arbeitsmarkt zu bauen, wo händeringend Arbeitskräfte gesucht werden. Doch über das genaue Gegenteil wird jetzt debattiert: verpflichtende, mies bezahlte Arbeitsgelegenheiten in gemeinnützigen Tätigkeiten, von denen es kaum welche gibt. Und die die Integration in den ersten Arbeitsmarkt verhindern – aus diesem Grund wurden die ABM längst wieder abgeschafft, und Ein-Euro-Jobs sind ein Auslaufmodell.

Doch es geht ohnehin nicht um Arbeitsmarktfragen in der von CDU-Politikern aus dem Osten losgetretenen Debatte. Diese beugen sich den ultrarechten Stimmungen in ihren Regionen. Doch AfD-Parolen aufzunehmen, befördert diese nur noch. Sollten im Zuge der Wirtschaftsflaute die Arbeitslosenzahlen steigen, werden aus »arbeitsscheuen Ausländern« einfach wie früher »Ausländer, die uns die Jobs wegnehmen und die Löhne drücken«.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.