Senegalesen wollen Neuanfang

Martin Ling über den Wahlsieg des Oppositionskandidaten Bassirou Diomaye Faye

Wahlsieger Bassirou Diomaye Faye (auf Plakat l.) spielte bis vor Kurzem nur eine Nebenrolle als rechte Hand von Oppositionsführer Ousmane Sonko (r.).
Wahlsieger Bassirou Diomaye Faye (auf Plakat l.) spielte bis vor Kurzem nur eine Nebenrolle als rechte Hand von Oppositionsführer Ousmane Sonko (r.).

Zwölf Jahre Macky Sall und Co. sind genug. Die Senegales*innen haben einem »Weiter so« in neuem Gewand eine überdeutliche Absage erteilt, so deutlich, dass Salls Kandidat Amadou Ba noch vor der Bekanntgabe des Endergebnisses seine Niederlage eingestehen musste – und das bereits im ersten Wahlgang; ein Novum, dass im Senegal ein Oppositionskandidat in der ersten Runde siegen konnte.

Nach Jahren mit vielfach tödlichen Protesten gegen die Regierung, hat der Senegal es zum dritten Mal geschafft, einen demokratischen Wechsel über Wahlen zu vollziehen. Das ist bemerkenswert in Afrika.

Bassirou Diomaye Faye wird neuer Präsident, weil der eigentliche Oppositionskandidat Ousmane Sonko ausgeschlossen wurde. Auf Sonkos künftige Rolle darf man ebenso gespannt sein wie darauf, ob Faye ernst macht mit seinen Wahlversprechen, unter anderem, die Einkünfte aus den reichen Rohstoffvorkommen des Landes gerechter verteilen zu wollen. Frankreich und der Globale Norden haben daran kein Interesse. Das hat die Vergangenheit klar gezeigt.

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