Ahrflut: Keine Konsequenzen

Sebastian Weiermann zur juristischen Nicht-Aufarbeitung der Flut im Ahrtal

Jürgen Pföhler wird sich nicht vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat bekannt gegeben, dass sie die Ermittlungen gegen den ehemaligen Landrat des Kreises Ahrweiler einstellt. Pföhler wird vorgeworfen, den Katastrophenalarm viel zu spät ausgelöst zu haben. Die große Frage bleibt: Sind Menschen gestorben, weil der Landrat nicht gehandelt hat?

Die Staatsanwaltschaft sieht keine ausreichenden Anhaltspunkte dafür, dass ein Gerichtsverfahren Erfolg haben könnte. Das kann richtig sein; allerdings gab es massive Kritik an der Arbeit der Staatsanwaltschaft. Eine öffentliche Verhandlung hätte gezeigt, dass um Konsequenzen gerungen wird. So bleibt ein unklares Bild: Wie ist die Entscheidung gefallen, was steht in den Akten und wieso übernimmt niemand die Verantwortung? Das haben die Flutopfer nicht verdient. Ein Gerichtsverfahren hätte mit einer Einstellung enden können. Es hätte den Opfern aber die Möglichkeit gegeben, sich als Nebenkläger*innen direkt an der Aufklärung zu beteiligen.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!