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Öfter mal den Stecker ziehen
Vielen elektronischen Geräten fehlt inzwischen der Netzschalter. Vermeintlich ausgeschaltet, verbrauchen sie noch Strom
Steffen, ich habe festgestellt, wenn ich das Ladegerät für mein Telefon aus der Steckdose ziehe, dann brummt es noch eine Weile. Ist da was kaputt?
In diesen Ladegeräten sind Kondensatoren drin, und die entladen sich, wenn du den Stecker ziehst. Dabei kann es zu Schwingungen kommen, die du dann hörst. Solange das Teil nicht heiß wird, ist alles okay.
Ein Ladekabel ist also was anderes als bloß ein Verlängerungskabel …
Zusammen mit dem Ladegerät ganz entschieden. Das muss aus 220 Volt Wechselstrom 12 Volt Gleichstrom machen.
Nun soll man die Dinger nicht in der Steckdose lassen, um Strom zu sparen. Ich dachte, Strom braucht einen Kreislauf, um zu fließen.
Ein Stromkreis ist auch vorhanden. Im Ladegerät steckt ein Transformator, also eine Spule, die Spannungen umwandelt. Durch die Eingangsspule fließt immer ein Strom. Das Prinzip hat sich schon der olle Tesla ausgedacht: Wenn man eine Spule mit vielen Windungen um eine Spule mit wenigen Windungen herumbaut, dann ist das Verhältnis der Windungen der Spulen dasselbe wie das der Eingangsspannung zur Ausgangsspannung. Ohne Last hintendran fließt aber nur wenig Strom.
So viel wie bei Elektrogeräten im Stand-by-Modus?
Nicht ganz, da gibt es Funktionen, die tatsächlich dauerhaft mit Strom versorgt werden. Zum Beispiel gibt es Leute, die, so wie ich, bestimmte Fernsehsendungen aufzeichnen. Das setzt voraus, dass die Steuerelektronik, die dafür sorgt, dass das Gerät weiß, wie spät es ist und wann es aufnehmen soll, mit Strom versorgt wird. Dann ist der Verbrauch etwas höher, weil tatsächlich etwas passiert.
Solche Mehrfachsteckdosen mit Schalter sind aber nur Verlängerungskabel, bei denen man nicht alles einzeln aus der Steckdose ziehen muss?
Manche bieten noch einen Schutz gegen Überspannungen. Aber es ist schon praktisch. Wenn an so einer Steckerleiste etwa ein PC und der Monitor hängen, vielleicht noch ein externer Lautsprecher …
… kann man alles auf einmal ausschalten.
Das ist durchaus sinnvoll. Obwohl auch bei den Rechnern inzwischen der Stand-by-Betrieb sparsamer ist als ehedem. Irgendwo las ich, dass es bei Fernsehern und Monitoren inzwischen wesentlich mehr Stromeinsparung bringt, wenn man die etwas weniger hell einstellt, als wenn man sie komplett vom Netz trennt.
Aber ich habe mal gehört, dass Netzteile von Laptops auch mal heiß laufen können, wenn die zu lange an der Steckdose hängen.
Jein. Wenn die Dinger nicht defekt sind, passiert da nichts. Wenn du allerdings das Netzteil ständig ans Notebook angeschlossen hast, kommt es auch darauf an, dass der Notebook-Akku in Ordnung ist. Generell ist es auch nicht so gut, weil sich dann der Akku ein wenig entlädt und dann wieder lädt, und die Lebensdauer der modernen Lithium-Akkus hängt von der Zahl der Ladevorgänge ab.
Also erst anschließen, wenn der Akku leer ist?
Das auch nicht. Tiefentladungen nehmen die Akkus wiederum auch übel. Zwar gibt es bei etlichen Handy-Herstellern so eine Steuerung, dass sie den Akku nur auf 85 Prozent laden. Aber diese Einstellung muss man erst mal finden. Die haben nicht alle, und meistens ist sie gut verbuddelt.
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