Keine Romanze zwischen Putin und Xi

Russlands Präsident auf Staatsbesuch in China

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist kein Zufall, dass Wladimir Putin China zum ersten Reiseziel seiner neuen Amtszeit auserkoren hat. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten ist 2023 um 26 Prozent auf 240 Milliarden Dollar gestiegen. Rekordverdächtig ist das nicht. Russland war nicht mal unter den ersten zehn Ländern, aus denen China Waren bezieht. Chinas Handelsvolumen mit den USA betrug mehr als das Doppelte: 575 Milliarden Dollar.

Die im Westen zum Schreckensszenario aufgeblasene Partnerschaft zwischen Russland und China ist keine Romanze. Da treffen sich die Staatschefs zweier autoritär regierter Staaten, die sich einig sind bei der Repression und der Einschränkung von Freiheitsrechten im Inland. Außenpolitisch stimmt man zwar in vielen Fragen überein, aber sowohl in Moskau als auch in Peking schauen die Entscheider zuallererst auf die nationalen Interessen: Wegen der Sanktionen muss Russland westliche durch chinesische Technologie ersetzen, während China seinen Energiehunger in Russland stillt. Dazu kommt das Interesse an friedlicher Koexistenz: eine 4200 Kilometer lange Grenze, an der in der Vergangenheit auch schon geschossen wurde.

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Die sino-russische Partnerschaft wird vor allem durch die Gegnerschaft zum geopolitischen Konkurrenten USA zusammengehalten. Der trachtet, Russland zu isolieren und China kleinzuhalten. Die wiederum fordern eine multipolare Weltordnung, um die Hegemonie der USA zu brechen, und unterstützen sich gegenseitig im UN-Sicherheitsrat. Im Ukraine-Krieg bleibt China bei seiner vagen Position der Nichteinmischung: Keine Waffen, aber auch keine Verurteilung des Angreifers. Den Erwartungen aus den USA und Europa wird China nicht nachkommen, stattdessen verfolgt es souverän die eigene Agenda. Das muss man akzeptieren.

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