Chaos mit und für Selenskyj

Über gesperrte Strecken beim Staatsbesuch

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Berliner sind es gewohnt, dass eine S-Bahn ausfällt und noch eine oder dass sich ein Regionalzug verspätet und dann noch einer. Dass aber zeitweise auf der Stadtbahnstrecke, die ein neuralgischer Punkt des Schienenverkehrs in der Hauptstadt ist, gar nichts mehr geht und dies Auswirkungen bis weit nach Brandenburg hat, das kommt nicht alle Tage vor. Zu allem Überfluss wird zwar ein Grund durchgesagt, der sogar vorher bekannt gemacht war. Aber die Fahrgäste müssen selbst schauen, wie und wo es für sie weitergeht.

Der Grund war ein zweitägiger Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der extreme Sicherheitsvorkehrungen nach sich zog. Ob die Maßnahmen überzogen waren, ließe sich nur beurteilen, wenn man Details wüsste, die aber der Geheimhaltung unterliegen. Es hätte jedoch gewiss eine Möglichkeit gegeben, die Innenstadt nicht derart lahmzulegen. Man hätte den Präsidenten woanders unterbringen können.

»Wozu hat die Bundesregierung denn Gästehäuser wie das Schloss Meseberg?«, fragt ganz richtig der Bundestagsabgeordnete Christian Görke (Linke). »So war absolutes Chaos vorprogrammiert.« Auszubaden hatten das die Pendler, die teils Stunden an Bahnhöfen ausharren mussten. Görke findet: »Das darf sich nicht wiederholen!«

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik – aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin – ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

Vorerst ist die Sache mit der Abreise von Selenskyj ausgestanden. In Kiew, das vom russischen Aggressor beschossen wird, lebt er gefährlicher. Vor einer atomaren Katastrophe, auf die wir zusteuern, schützt ihn, sein Land und uns alle kein noch so guter Bunker. Ein Waffenstillstand und Frieden wären das Beste. Aber wem erzähle ich das?

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -