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Träume vom Transplantat
Sarah Yolanda Koss zur Debatte um Organspenden
Was haben Tattoos und »Tatort«-Kommissare gemeinsam? Beide sollen Deutsche zum Organspenden bewegen. Im Mai ließen sich Bundestagsabgeordnete tätowieren, um ihre Zustimmung zu symbolisieren. Von der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nickt uns das Team des Kölner »Tatorts« aufmunternd zu.
Jetzt setzen sich auch noch der Bundesrat und ein fraktionsübergreifendes Bündnis für die Widerspruchsregelung ein. Jede Person soll automatisch nach ihrem Tod potenzieller Organspender sein – es sei denn, sie hat zu Lebzeiten widersprochen, fordern sie alle. Status quo in den meisten europäischen Ländern, für Katrin Helling-Plahr (FDP) ein Eingriff in die Selbstbestimmungsrechte. Entgegen einer verdreht-neoliberalen Version der »My Body, my choice«-Bewegung bleibt die Organspende aber auch mit Widerspruchslösung unsere Entscheidung. Zugleich würden wir endlich die – im Vergleich zu den Nachbarländern stetig steigenden – Sterberaten auf Wartelisten verringern. Also bitte, Momentum nutzen, endlich umsetzen.
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