Medizinforschung: Lukrativ für wen?

Ulrike Henning über neue Bedingungen für die Medizinforschung

Der Arbeiter an der Abfüll- und Verschließanlage für pharmazeutische Produkte ist aus guten Gründen nicht zu erkennen. Medikamentenpreise sollten hingegen transparent sein.
Der Arbeiter an der Abfüll- und Verschließanlage für pharmazeutische Produkte ist aus guten Gründen nicht zu erkennen. Medikamentenpreise sollten hingegen transparent sein.

Bei dem jetzt in entschärfter Form beschlossenen Medizinforschungsgesetz lässt sich auf den ersten Blick schwer sagen, wem es mehr nützt: Der Pharmaindustrie oder den Patienten. Die Versprechungen für die Kranken verhallen jedoch schnell. Was bleibt, ist die Ahnung, dass es eher darum ging, Lockungen und Lockerungen für die Industrieforschungen zu etablieren, ohne dass die Öffentlichkeit zu hellhörig wird.

Kurzfristig wurde an dem Gesetzentwurf noch etwas geschraubt. Was die Änderungen letztlich bringen werden, ist nicht einmal Experten richtig klar. Etwa: Bringen die jetzt möglichen vertraulichen Erstattungspreise wirklich mehr neue Medikamente? Oder sind die Bedingungen dafür schon wieder zu eng gefasst?

Sicher ist: Statt Forschung sicherer und ihre Ergebnisse verpflichtend transparenter zu machen, wurden hier tatsächlich Leitplanken in Form von Pflichtrabatten für die Hersteller gelockert. Entsprechend unisono ist das Lob der Industrie zu vernehmen. In den nächsten Jahren bis 2028 wird auch die Zahl der neuen verordnungsfähigen Medikamente zeigen, ob das Zuckerle für die Industrie groß genug war.

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