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Deutschlandticket wird ab 2025 teurer
Verkehrsminister einig über Preiserhöhung. Weiter Streit um Finanzierung mit dem Bund
Das Deutschlandticket wird zum Jahreswechsel teurer. »Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder sind sich einig, dass es im Jahr 2025 eine Erhöhung des Ticketpreises geben wird«, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nach einer Sonderkonferenz mit seinen Amtskolleg*innen am Montagabend in Düsseldorf. Wie viel das bundesweit nutzbare Abo für den öffentlichen Personennahverkehr dann kosten soll, sei derzeit nicht absehbar. Bisher liegt der Preis bei 49 Euro im Monat.
Mehr Klarheit soll es nach der Verkehrsministerkonferenz im Herbst geben, wenn Gewissheit über ausstehende politische Entscheidungen des Bundes herrsche, so Krischer. Man wolle »natürlich die Attraktivität des Tickets erhalten« und werde »alles dafür tun, dass diese Erhöhung so moderat wie möglich ausfällt«. Diese sei aber selbst dann erforderlich, wenn alle geplanten Mittel des Bundes und der Länder wie geplant flössen, heißt es im Beschluss der Minister*innen.
Immerhin habe der Bund nun endlich einen Kabinettsbeschluss zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes auf den Weg gebracht, der bestimmte Finanzierungsaspekte absichere, sagte Krischer. Dadurch könne der Ticketpreis in diesem Jahr stabil gehalten werden. Laut Beschlussentwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, soll es unter anderem die Möglichkeit für die Verkehrsunternehmen geben, nicht genutzte Mittel aus 2023 auch für 2024 und – das ist neu – 2025 nutzen zu können. Vereinbart war das schon lange. Der Beschluss müsse noch im Juli verabschiedet werden, fordern die Länder. Zugleich verlangen sie noch wesentliche Änderungen.
So sieht der Entwurf bisher vor, dass Regionalisierungsmittel in Höhe von 350 Millionen Euro, die zur Finanzierung des Tickets 2025 fließen sollen, vorerst zurückgehalten werden. Erst wenn ein Bundesland einen Nachweis über die Verwendung der Mittel vorlegt, soll das Geld ausgezahlt werden. Das könne demnach frühestens ab 1. September 2026 geschehen. Das hält auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen für unzumutbar. Sein Präsident Ingo Wortmann erklärte, schon derzeit reichten die zur Verfügung stehenden Mittel kaum aus, um das Bestandsangebot zu finanzieren. Den Unternehmen fehlen auch Einnahmen aus üblichen Monatsabos oder Einzeltickets.
Der Chef des Fahrgastverbandes Pro Bahn sagte der »Rheinischen Post« (Dienstagsausgabe), eine Preiserhöhung um fünf Euro wäre noch tragbar. Dann blieben »die meisten Leute sicher noch dabei«. Mittelfristig hält der Verband auch einen Anstieg auf 59 Euro für denkbar. dpa/nd
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