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Bundesweiter Asphaltfetisch
Sarah Yolanda Koss über die Teuerung des Deutschlandtickets
Dieselprivileg, Pendlerpauschale, Dienstwagenprivileg. Über 20 Milliarden Euro könnte die Bundesrepublik jährlich einsparen, würde sie auf klimaschädliche CO2-Subventionen verzichten. Aber nein, was die Politik umtreibt, ist das Deutschlandticket. Die dafür veranschlagten 1,5 Milliarden Euro Förderung des Bundes würden wegen erhöhter Personal- und Energiekosten nicht mehr ausreichen. Deswegen entschied die Verkehrsministerkonferenz der Länder am Montag: Ab 2025 wird das Ticket mehr als 49 Euro kosten.
Verwunderlich ist das – bei dem Verkehrsminister – freilich nicht. Er wolle die Investitionen in Straßen auf Rekordniveau halten, verlautbarte Volker Wissing (FDP) noch Ende Juni auf dem hippesten aller sozialen Onlineportale, Linkedin. Doch der deutsche Asphaltfetisch ist ein parteiübergreifendes Phänomen. Spitzenpolitiker*innen gelingt es nicht einmal, auf ihre klimaschädlichen Dienstwagen zu verzichten, wie die Deutsche Umwelthilfe bilanziert. Und in der Verkehrsministerkonferenz sitzt mit Susanna Karawanskij auch eine Vertreterin der Linken Thüringens.
Dabei ist die Entscheidung ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Bereits das 49-Euro-Ticket erreicht nur noch Pendler*innen der Mittelklasse. Um tatsächlich mehr Menschen Richtung öffentlicher Verkehr zu bewegen, dürfte das Ticket höchstens 29 Euro kosten. Und wenn die Bundesregierung schon dabei ist, könnte sie auch gleich tatkräftig den ÖPNV subventionieren. Alles andere ist ein Tritt aufs Gas Richtung Klimakatastrophe.
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