Vorbilder statt Verbote

Ulrike Henning über ein Drogenproblem Erwachsener

Besser als nur verbieten: auch mal das eigene Trinkverhalten hinterfragen
Besser als nur verbieten: auch mal das eigene Trinkverhalten hinterfragen

Gesundheitsminister Karl Lauterbach will sich offensichtlich mit seiner drogenpolitischen Sommeroffensive neue Freunde machen. Lachgas und K.o.-Tropfen verbieten, Jugendliche erst ab 16 begleitet trinken lassen, so die Kurzfassung geplanter Gesetzesänderungen. Es ist aber zu bezweifeln, dass die neuen Regelungen besser durchdacht und praktikabler sind als die Cannabis-Legalisierung. Schon bei dem Lachgasverbot ist unklar, auf welcher Basis die Schlagsahnelobby weiterschlemmen wird (Handmixer?). Zudem macht ein Verbot die betroffenen Substanzen jeweils interessanter. In Bezug auf die K.o.-Tropfen wiegen sich mögliche Opfer vielleicht in falscher Sicherheit. Was auf diesem Weg nicht gelernt wird, ist risikobewusstes Verhalten.

Das praktisch größte Problem ist der Alkohol. In einem Hochkonsumland wie Deutschland funktioniert die Bevormundung junger Trinker garantiert nicht besser, wenn das Einstiegsalter um zwei Jahre verschoben wird. Alkohol kann Genuss sein, und der muss nicht im Exzess enden. Lernen lässt sich das mit Vorbildern, nicht mit Verboten.

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