Hisbollah-Miliz: Attacken auf Ziele im Libanon

Nach Luftschlägen verübt Hisbollah-Miliz Vergeltungsangriffe auf Israel und die Golanhöhen

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Nach dem Beschuss ist ein Grenzdorf im südlichen Libanon in dichte Rauchschwaden gehüllt.
Nach dem Beschuss ist ein Grenzdorf im südlichen Libanon in dichte Rauchschwaden gehüllt.

Beirut. Bei israelischen Luftangriffen im Landesinneren des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet worden. Mindestens 20 weitere wurden demnach bei den Angriffen am Donnerstag kurz nach Mitternacht (Ortszeit) verletzt. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge trafen die Luftschläge die Bekaa-Ebene nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes. Die Gegend gilt als Hochburg der mit dem Iran verbündeten Hisbollah. Die Miliz gab an, dass es sich bei dem Toten um eines ihrer Mitglieder handelte.

Ziel der Angriffe seien Waffenlager der schiitischen Hisbollah gewesen, teilte die israelische Armee mit. Zudem hätten die Angriffe einem Gelände gegolten, das von der Luftabwehr der Hisbollah-Miliz genutzt werde, hieß es in der Mitteilung weiter. Das israelische Militär teilte außerdem mit, einen »Hisbollah-Terroristen« in Beit Lif im Süden des Libanon angegriffen zu haben.

Als Reaktion auf den Angriff erklärte die Hisbollah, eine Drohne auf Nordisrael abgeschossen zu haben. Auch reklamierte die Miliz mehrere Angriffe auf israelische Ziele für sich, darunter einen Angriff auf eine Militärbasis auf den von Israel besetzten Golanhöhen. Nach israelischen Militärangaben flog eine Salve von rund 50 Geschossen über die Grenze. Einige davon fing demnach die Luftabwehr ab. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurde ein Mann bei einem Raketeneinschlag in seinem Haus in Katzrin auf den Golanhöhen verletzt. Israelische Medien berichteten von schweren Schäden in dem Ort nahe der von der Hisbollah angegriffenen Militärbasis.

Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurden bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon im grenznahen Ort Dheira indes vier Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Die Hisbollah-Miliz teilte mit, dass vier ihrer Kämpfer getötet worden seien, ohne den Zeitpunkt oder den Ort ihres Todes zu benennen.

Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Israels Militär habe ein Haus in einem Flüchtlingsviertel in der Stadt Tulkarem im Norden des Westjordanlands mit einer Rakete angegriffen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die Leichen der drei getöteten Palästinenser seien geborgen worden. Israels Armee teilte mit, Bewaffnete seien das Ziel des »Anti-Terror-Einsatzes« gewesen. Bei ihren Razzien im Westjordanland setzt die israelische Armee häufig Drohnen ein, die Raketen abfeuern. Tulkarem gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser.

Inmitten der angespannten Lage in der Region plant Irans neuer Außenminister Abbas Araghchi angesichts internationaler Sanktionen und politischer Isolation eine Wiederannäherung an den Westen. Sein Ministerium werde sich bemühen, »die Spannungen mit Washington zu bewältigen und die Beziehungen zu den europäischen Ländern wiederherzustellen«, sagte der 61 Jahre alte Diplomat der iranischen Agentur Isna nach der Bestätigung im Amt. Vom Westen forderte er, auf eine Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 hinzuarbeiten.

Der damals abgeschlossene Pakt sollte verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Teheran hatte sich verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden UN-Sanktionen aufgehoben, die unter anderem den iranischen Ölexport und Bankensektor betrafen. Die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Abkommens liegen derzeit auf Eis. Nachdem die USA 2018 unter Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen waren, hob auch der Iran Verpflichtungen schrittweise auf. dpa/nd

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