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RBB-Fernsehzentrum in Berlin: TV-Denkmal im Angebot

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sieht sich gezwungen, weiter zu sparen – und will sein Fernsehzentrum in Charlottenburg-Wilmersdorf zu verkaufen

Ikone soll unter den Hammer: Das RBB-Fernsehzentrum an der Masurenallee
Ikone soll unter den Hammer: Das RBB-Fernsehzentrum an der Masurenallee

Während am Haus des Rundfunks die Vorbereitungen für ein Podcast-Festival laufen, wird ein paar Meter weiter das Nachbarhaus verabschiedet. »Es gab zwei Szenarien: entweder das Haus des Rundfunks oder das Fernsehzentrum«, sagt RBB-Intendantin Ulrike Demmer am Mittwoch – in ebenjenem Hochhaus an der Masurenallee, gegen das nun die Entscheidung gefallen ist. Die Entscheidung, so Demmer, sei »total emotional«, aber eben auch ökonomisch getrieben.

Nach dem Skandal um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger befindet sich der RBB auf Sparkurs. Bereits für die Jahre 2023 und 2024 gibt der Sender an, das eigene Budget erfolgreich um rund 49 Millionen Euro gesenkt zu haben. Doch auch für die kommenden zwei Jahre sehe man sich zu weiteren Kürzungen gezwungen. Und zwar unabhängig davon, ob sich der Rundfunkbeitrag erhöhen werde oder nicht.

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Funktionieren soll das vor allem über Einsparungen an Immobilien. Hier prognostiziert der RBB einen Mehraufwand von jährlich zwölf Millionen Euro ab 2025. Der Sanierungsbedarf sei hoch und gerade im Fernsehzentrum fänden sich schon jetzt stillgelegte Flächen, die sich ohne großen finanziellen Aufwand nicht reaktivieren ließen. Beim Verkauf des Hochhauses ist ein groß angelegter Umzug in das benachbarte Haus des Rundfunks mit Umbaumaßnahmen geplant. »Es ist auch eine Entscheidung für das Haus des Rundfunks«, hält Demmer fest.

Beschlossene Sache ist der Verkauf des Fernsehzentrums allerdings noch nicht. Nach RBB-Angaben handelt es sich vorerst um eine »Richtungsentscheidung«, die unter Umständen in den kommenden Jahren noch gekippt werden könnte. Ein grober Zeitplan steht dennoch fest: Bis 2032 soll es dauern, bis der Prozess abgeschlossen ist. Die Planungen befinden sich laut Senderleitung in den Anfängen. Auch welchen Preis sich der RBB vom Verkauf verspricht, ist noch unbekannt.

Von dem Verkauf betroffen wäre unter anderem die »Abendschau« für Berlin, deren Studios sich derzeit noch im Fernsehzentrum befinden. Sie würde ebenfalls in das Haus des Rundfunks umziehen. »Die ›Abendschau‹ wird immer aus Berlin, und ›Brandenburg aktuell‹ wird immer aus Potsdam senden«, verspricht Demmer. Bauliche Erfordernisse im Nachbarhaus müssen laut RBB jedoch erst noch geprüft werden.

»So ein Gebäude, in dem man Jahrzehnte lang gearbeitet hat, das schafft Identifikation«, sagt Demmer. Seine verfügbaren Ressourcen müsse der RBB jedoch auf den Ausbau des eigenen Programms konzentrieren. Die Intendantin möchte vor allem ein junges Zielpublikum ansprechen, das der Sender nachweislich bisher nicht erreicht hat. Zugleich gelte das Ziel, den RBB »vom Hauptstadtsender zum Heimatsender« umzuwandeln. Die vollständige Umstrukturierung des RBB brauche Zeit, so Demmer. Doch man habe die Zeit genutzt, aufzuräumen und den Laden zu durchleuchten. »Wir sind noch nicht am Ziel, aber die Richtung stimmt.«

Beim 1970 fertiggestellten Fernsehzentrum an der Masurenallee handelt es sich wie beim Haus des Rundfunks um ein gelistetes Baudenkmal. In den vergangenen Jahren investierte der RBB eigenen Angaben zufolge rund 21 Millionen Euro in das Fernsehzentrum.

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