Howoge: Hohe Heizkosten

Deutsche Wohnen profitiert weiter von verkauften Wohnungen

Die Howoge hat mehrere gebäude der Deutsche Wohnen übernommen – und mit ihnen mehrere für Mieter*innen teure Heizungsverträge
Die Howoge hat mehrere gebäude der Deutsche Wohnen übernommen – und mit ihnen mehrere für Mieter*innen teure Heizungsverträge

Berliner Mieter*innen bei der landeseigenen Howoge, deren Wohnungen der Deutsche Wohnen (DW) abgekauft wurden, zahlen teilweise extrem hohe Heizkosten. Das geht aus einer Anfrage des wohnunspolitischen Sprechers der Linksfraktion, Niklas Schenker, hervor. In den fraglichen Wohnungen wird die Heizungsanlage per »Contracting« vom Unternehmen G+D betrieben, an dem die DW Anteile hält. Mieter*innen zahlen nicht für den Energieträger, etwa Gas oder Öl, sondern für die gelieferte Wärme, deren Preis über eine komplizierte Formel berechnet wird.

»Durch den Ankauf war die Howoge verpflichtet, in die bestehenden Verträge einzutreten«, teilt das Unternehmen mit. Während 2022 Mieter*innen der Howoge im Schnitt 0,91 Euro pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser zahlten, war dieser Wert in diesen Anlagen mit bis zu 3,10 Euro pro Quadratmeter wesentlich höher. »Diese Objekte weichen von den Durchschnittswerten der Howoge ab, liegen jedoch weiterhin im üblichen Rahmen«, so die Howoge. Man arbeite intensiv daran, die Verträge mit der G+D nicht zu verlängern.

»Die Zahlen belegen, wie Mieterinnen und Mieter durch intransparente Preisgestaltung beim Contracting das Geld aus der Tasche gezogen wird«, sagt dazu Niklas Schenker. Die Unternehmen müssten dringend Klarheit über die exorbitanten Unterschiede zwischen Durchschnittwerten und den hohen Kosten in den abgefragten Objekten schaffen. Es sei außerdem absurd, dass die DW über die G+D selbst nach einem Verkauf ihrer Bestände weiterhin viel Geld mit den hohen und intransparenten Heizkostenabrechnungen verdiene.

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