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Israels offener Zwei-Fronten-Krieg fordert viele Tote
Israelische Menschenrechtsgruppen warnen vor Vertreibung im nördlichen Gazastreifen
Tel Aviv. Israels Armee führt weiter Krieg an zwei Fronten und tötet dabei viele Zivilisten. Im Libanon sind bei einem Luftangriff auf den Ort Aito im Norden laut Einsatzkräften mindestens 18 Menschen getötet worden, teilte das libanesische Rote Kreuz mit. Das Ziel soll eine Notunterkunft für Binnenflüchtlinge gewesen sein, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Gegend wird überwiegend von Christen bewohnt.
Auch die Hisbollah schießt weiter Raketen auf Israel. Am Wochenende waren beim Einschlag einer Kampfdrohne in ein Ausbildungslager der israelischen Armee bei Benjamina nahe Haifa vier Soldaten getötet und 58 verletzt worden.
Die EU-Staaten haben am Rande eines Außenministertreffens in Luxemburg die israelischen Angriffe auf UN-Blauhelmtruppen im Libanon als schweren Verstoß gegen das Völkerrecht verurteilt. Man erwarte eine gründliche Untersuchung seitens der israelischen Behörden.
Im Norden des Gazastreifens sind bei einem israelischen Angriff unbestätigten Berichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Sie hätten bei einer Verteilstelle für Lebensmittel des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Dschabalia Schlange gestanden, als israelische Granaten eingeschlagen seien, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe den Vorfall. Trotz der israelischen Angriffe hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die zweite Runde der Impfungen gegen Kinderlähmung im Gazastreifen begonnen.
Plan zur Vertreibung der Palästinenser
Israelische Menschenrechtsgruppen haben vor einer Strategie der Vertreibung durch Aushungerung der Bewohner des nördlichen Gazastreifens gewarnt. Es gebe alarmierende Anzeichen dafür, dass das israelische Militär im Stillen beginne, den »Plan der Generäle«, auch Eiland-Plan genannt, umzusetzen. Entworfen von Offizieren im Ruhestand unter Leitung des früheren israelischen Sicherheitsberaters Giora Eiland, sehe der Plan die Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung des nördlichen Gazastreifens durch verschärfte Belagerung und Aushungerung vor, schrieben die Menschenrechtsgruppen in einer Erklärung.
Bewohner des Flüchtlingslagers Dschabalia berichteten, die israelische Armee verhindere, dass Hilfsgüter zu den Menschen gelangten. Zu Beginn der neuen Bodenoffensive am 6. Oktober hat die Armee die im Norden verbliebenen rund 400 000 Zivilisten aufgerufen, sich in sogenannte sichere Zonen im Süden abzusetzen. Agenturen/nd
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