Brandenburg: »Weiter so« plus Abschiebungen

Das Sondierungspapier von SPD und BSW in Brandenburg ist nichtssagend bis besorgniserregend, meint David Rojas Kienzle

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Robert Crumbach, Landesvorsitzender des BSW Brandenburg
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Robert Crumbach, Landesvorsitzender des BSW Brandenburg

Am Ende ging es überraschend schnell. Das neu gegründete BSW und die älteste Partei Deutschlands, die SPD, haben sich knapp einen Monat nach den Landtagswahlen geeinigt, in Koalitionsverhandlungen zu treten. Dieser Entscheidung hat nicht geschadet, dass im Brandenburger Landtag keine anderen Optionen ohne Beteiligung der AfD bestanden.

Worauf sich die beiden Koalitionäre in spe geeinigt haben, ist bisher wenig konkret. Man will viel und vor allem das Beste für die Brandenburger*innen. Wie das aussehen soll, muss sich in den Verhandlungen zeigen. Auch, ob das BSW, dessen märkischer Landesverband sich erst im Mai mit sage und schreibe 40 Mitgliedern gegründet hat, sich in den Untiefen deutscher Landespolitik zurechtfinden kann.

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik – aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin – ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

Denn die für das BSW zentrale Forderung nach Frieden und Verhandlungen im Ukraine-Krieg werden mit Sicherheit nicht im Landtag in Potsdam gelöst werden. Den SPD-Verhandler*innen müssen die entsprechenden Bekenntnisse leicht von der Zunge gegangen sein, haben sie doch vorerst keine Konsequenzen.

In seiner konkreten Benennung sticht das Bekenntnis zur Abschiebe- und Grenzsicherungspolitik negativ hervor. Genauso schwer wiegen die Dinge, zu denen das Sondierungspapier schweigt. Klimaschutz? Kommt nicht vor, und das im Bundesland, das mit am härtesten vom Klimawandel betroffen sein wird. Energiewende? Man wolle die Energiekosten senken, mehr nicht. Soziale Frage, Mietenwahnsinn? Nicht drin. Es scheint, als laufe es auf ein »Weiter so« mit mehr Abschiebungen hinaus. Geholfen wäre damit niemandem.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -