Historische Regenmengen: Schon wieder!

Sebastian Weiermann über Klimakatastrophen

Alfafar, in der Region Valencia, nach dem Unwetter.
Alfafar, in der Region Valencia, nach dem Unwetter.

Regenmengen in einem historischen Ausmaß, zu späte und unzureichende Warnungen und in der Folge Menschen die in einem Unwetter sterben. Was in der Region Valencia passiert ist und fast 100 Todesfälle verursacht hat, klingt leider nur allzu gewohnt. Erinnert sei an dieser Stelle nur an die Flutkatastrophe 2021 mit mehr als 220 Toten in Deutschland und Belgien. Zwischen beiden Ereignissen liegen außerdem zahlreiche Unwetterereignisse, die immerhin weniger tödlich verlaufen sind. Dass diese Vorfälle Folgen der vom Menschen gemachten Erderwärmung und somit Katastrophen infolge des Klimawandels sind, liegt auf der Hand. Doch obwohl sie zunehmen, wird nicht gehandelt.

Anpassung an den Klimawandel ist eigentlich das erste Gebot der politischen Gegenwart. Doch das Thema ist unbequem. Es fängt bei der privaten Autofahrt zum Supermarkt an, erfordert umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen und sollte auch Eigentumsfragen beinhalten. Das alles ist kompliziert und ruft Widerstände hervor. Darüber hinaus ist die Klimapolitik ein Feld des rechten Kulturkampfs geworden. Das gilt in Madrid genauso wie in Berlin oder nächste Woche bei den Präsidentschaftswahlen in den USA. Wer unsere Städte so gestalten will, dass in ihnen alle bei Hitzewellen oder Flutkatastrophen überleben, wird im sozial medialen Shitstorm zum finsteren Ökodiktator ernannt. Progressive Forderungen werden daher immer leiser. Oftmals geht es gerade nur darum, das Aufweichen von beschlossenen klimapolitischen Maßnahmen zu verhindern.

Die Katastrophe in Spanien wird daran nichts ändern. Die nächste in Deutschland wohl auch nicht. Man wird beschließen, besser zu warnen und mehr Sirenen aufzustellen. Möglicherweise wird eine weitere App vorgestellt, die warnt oder auch nicht. Und so geht es weiter von Katastrophe zu Katastrophe.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -