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Carl Zeiss Jena gegen Chemie Leipzig: Helden der Waschlappenzunft
Ballhaus Ost: Feige Fans als Feinde des Fußballs findet man überall
O du mein fucking Jahresendengel, was hast du dir nur dabei gedacht? Jena gegen Chemie Leipzig in der Regionalliga des Herzens bot neben einem schönen 5:0 gegen Sachsens klapprige Gloria unschöne Nebengeräusche. Ok, es kann schlimmer kommen, hier genügt es, einen Blick nach Guinea zu werfen, wo am Wochenende eine schwache Schiedsrichterentscheidung genügte, um mindestens fünfzig tote Zuschauer beklagen zu dürfen. Beim Fußballgucken gekillt. Was für eine traurige Geschichte. Was für eine unfassbare Nummer, wie schrecklich.
Bei einigen Herren – ja, es sind Männer, alte und junge, schwarze und weiße, genügt ein Funke, um ihre angestauten Aggressionen im Fußballkontext explodieren zu lassen. Natürlich nicht im halbwegs fairen Kampf, wie man das von den Wald- und Wiesenkämpfen der Hooligans kennt, sondern schön feige im eigenen Stadion oder in einem Fußballtempel, in dem man als Gast angereist ist. Von hinten maskiert Böller werfen, das Waschbecken zerlegen, in der Anonymität der Masse den Finger zeigen und mit Münzen werfen, Rasierklingen hinter Aufklebern verstecken, ihr seid mir echt ansehnliche Helden der Waschlappenzunft.
Frank Willmann blickt auf den Fußball zwischen Leipzig, Łódź und Ljubljana.
Das Wort Gast hat im Fußball längst keine heilige Bedeutung mehr, man sollte es durch das Wort Feind auswechseln. Denn nur ein feindlich gesinnter Mensch ist in der Lage, sanitäre Anlagen, beziehungsweise alles im Stadion des Heimvereins zu demolieren, was zu demolieren ist. Ich wiederhole mich gern, wer das tut, hat beim Fußball nichts verloren. Grelle Gewalt gegen Dinge und Menschen im Stadion ist nicht verhandelbar. Völker der Welt, schließt diese Vögel aus, verbietet ihnen den Stadionbesuch, lasst sie allein in ihrem trostlosen Leben.
Weil die aktive Fanszene von Carl Zeiss Jena und bei Chemie weitestgehend im linken Lager zu verorten ist, macht es die Sache noch ekliger. Anstatt den gemeinsamen Feind in Jena zu bekämpfen, der sich in Thüringen an jeder Ecke regt, jagen diese Hohlbirnen einander. Nur weil ihre schwachsinnige Logik ihnen sagt, vor circa 15 Jahren hat in Italien mal ein Chemiker in die falsche Richtung gefurzt. Oder war es ein Jenenser? Kleinkram, Scheißegal, Hauptsache wir können unser Spatzenhirn ausschalten und uns wechselseitig mit Hass begegnen. Euch fehlt jedes Bewusstsein, ihr seid schlimmer als der feigste aller feigen Bürger, der nur sein Scherflein ins Trockne bringen will.
Über das Warum denkt keiner nach, die dumpfe Masse folgt dem ekligsten Fucker und damit hat es sich. Im Nachgang werden die Fotos auf den einschlägigen Seiten im Netz bewundert, die zumeist nicht vorhandenen Wunden geleckt und der große Sieg zelebriert. Das ist armselig, peinlich und bestätigt alle Vorurteile. Und es gibt der Polizei und bestimmten Politikern Handhabe, es ekelt mich an.
Versteht mich richtig, ich liebe das Lumpenproletariat, ich mag Pöbeleien und im richtigen Moment die Hand am Sack. Mir gefallen fiese Lieder und freche Sprüche, besonders wenn’s regnet und der Wind pfeift. Fußball muss wild bleiben. Doch die Contenance muss bewahrt werden. Andernfalls seid ihr nicht besser als der Schmutz unter euren Fingernägeln.
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