Wahlkampf: Zeit der großen Worte

Wolfgang Hübner über die Versprechungen von Parteien im Wahlkampf

Sehen sich schon als Wahlsieger: CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder
Sehen sich schon als Wahlsieger: CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder

Es gibt Sätze, die man sich gut merken sollte. »Mit uns wird es keine Rentenkürzungen geben. Wer etwas anderes sagt, lügt. Das Renteneintrittsalter wird bei 67 bleiben« – dieses Bekenntnis von CDU-Chef Friedrich Merz gehört dazu. Man wird ihn daran erinnern müssen, falls er Kanzler wird. Denn das Mantra der steigenden Lebensarbeitszeit gehört zum Standardrepertoire der Neoliberalen.

Es bricht die Zeit der großen Worte an. Im Wahlkampf wird viel erzählt, wenn der Tag lang ist; insofern muss man dankbar dafür sein, dass es sich diesmal nur um wenige Wochen handelt. Die SPD will 95 Prozent aller Menschen entlasten, die CDU verspricht Entlastungen im Umfang von fast 100 Milliarden Euro pro Jahr. Die FDP will sogar mehr als 130 Milliarden lockermachen. Fast könnte man glauben, es regne Geld. Es regnet aber nicht – Union und FDP etwa wollen die nötigen Finanzen aus den Aufwendungen für Bürgergeld und/oder Flüchtlinge herauspressen und beten ansonsten für ein exorbitantes Wirtschaftswachstum.

Grobe Linien sind immerhin erkennbar: Was CDU/CSU und FDP beispielsweise an Steuererleichterungen vorschlagen, nutzt vor allem den Besser- und Bestverdienenden sowie Unternehmen. Wo das Rentenniveau gesichert werden soll, werden gern mal Börsenspekulationen bemüht. So bei der Aktienrente der FDP, die bei den Grünen als Variante mit ökologischem Faktor wieder auftaucht. Ob aber das Renteneintrittsalter in vier Jahren immer noch bei 67 liegt – darauf sollte niemand auch nur einen Kasten Bier verwetten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.