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Die Berlin Volleys verschieben ihr Ziel

Berlins Volleyballer stecken im internationalen Maßstab im Mittelfeld fest

Berlins Kapitän Ruben Schott zeigte in der Annahme gegen Warschaus Spitzenteam ungewohnte Schwächen.
Berlins Kapitän Ruben Schott zeigte in der Annahme gegen Warschaus Spitzenteam ungewohnte Schwächen.

Man soll sich ja immer Ziele setzen im Leben, heißt es in jedem zweiten Ratgeber. Leistungssportler im Speziellen können ohne sie gar nicht leben: Einmal bei Olympia dabei sein, Weltmeister werden, Bestleistungen steigern, irgendetwas muss herhalten, um sich in der für die Weltspitze notwendigen täglichen Trainingsquälerei zu motivieren. Für die Berlin Volleys heißt das Ziel seit vielen Jahren Halbfinale der Champions League. Das erreichten sie überhaupt erst zweimal, zuletzt vor bereits acht Jahren. Wird man achtmal in Serie deutscher Meister, reicht der nationale Wettbewerb eben nicht mehr aus.

Nach der 1:3-Heimniederlage zum Abschluss der Vorrunde am Mittwochabend gegen Projekt Warschau sieht es jedoch ganz danach aus, als ob international erneut nicht viel mehr als das Viertelfinale drin sein dürfte. Nach einem ernüchternden 0:3 in Warschau hatte Vorrundenplatz zwei hinter den Polen schon vor dem Rückspiel festgestanden, damit verbunden aber immerhin auch das Weiterkommen. Insofern ging es in eigener Halle nur noch um eine ideale Ausgangsposition in der ersten K.-o.-Runde und darum, in dieser Saison daheim weiter ungeschlagen zu bleiben.

Beide Wünsche blieben unerfüllt. Da Warschau dafür nicht mal herausragend stark agieren musste, setzt sich so langsam die Erkenntnis durch, dass das Halbfinale der Königsklasse für Berlin wohl auch dieses Jahr eher schwierig zu erreichen sein wird. Das weiß das Team um Kapitän Ruben Schott selbst am besten. »In beiden Spielen war mehr drin«, sagte der Nationalspieler dem »nd«. »Ich bin dennoch zufrieden, dass wir einen Schritt nach vorn gemacht haben. Das war das Wichtigste für uns.«

Es ist klar herauszuhören, dass nach einem Umbruch im vergangenen Sommer mit acht neuen Spielern die Ziele verschoben worden sind. »Klar, wollen wir alle ins Halbfinale, aber unser Anspruch ist es, erst einmal die Leistung aus dem letzten Jahr zu bestätigen«, so Schott.

Vor allem in der Annahme habe die »Qualität gefehlt«, gab der Außenangreifer unumwunden zu, ist er doch selbst im Team einer der Annahmespezialisten. So etwas bestrafe ein Team wie Warschau, das weit über Bundesliga-Niveau spiele, dann sofort. Gut für die Berliner, dass sie in den Playoffs ums Viertelfinale Mitte Februar auf die SVG Lüneburg treffen werden.

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