Berlin: Revolutionärer 1. Mai in den Startlöchern

Das Bündnis hinter der traditionellen linksradikalen 1. Mai-Demonstration hat seine Route angemeldet

Wie im vergangenen Jahr soll die »Revolutionäre 1. Mai Demonstration« vom und zum Südstern ziehen.
Wie im vergangenen Jahr soll die »Revolutionäre 1. Mai Demonstration« vom und zum Südstern ziehen.

Es ist noch eine Weile hin, aber die Vorbereitungen für die traditionelle linksradikale »Revolutionäre 1. Mai-Demonstration« laufen schon. »Auch dieses Jahr heißt es wieder: Heraus zum internationalen Kampftag der Arbeiter*innenklasse«, teilt das Demonstrationsbündnis in einer Pressemitteilung mit, die »nd« exklusiv vorliegt.

Wie das Bündnis weiter erklärt, soll die Demonstration auf einer ähnlichen Route wie im vergangenen Jahr durch Kreuzberg und Neukölln verlaufen. Man werde gemeinsam vom Südstern über den Hermannplatz, die Sonnenallee und die Karl-Marx-Straße zurück zum Südstern »unseren Zorn auf die Straße tragen«, heißt es. Probleme mit der geplanten Route könnte es auf der Erkstraße direkt neben dem Rathaus Neukölln geben. Dort befindet sich derzeit eine Baustelle. Am Nachmittag vor dem Auftakt der Demonstration soll es nach nd-Informationen am Südstern ein Konzert geben.

»An Anlässen mangelt es leider nicht«, teilt Rosa Hikmet, die Sprecherin des Bündnisses mit. Wie im vergangenen Jahr werden aber wohl internationalistische Themen im Vordergrund stehen: »Wir werden einen Block haben, der sich gegen imperialistische Kriege wendet und einen besonderen Fokus auf den Genozid in Palästina sowie die sich zuspitzende Situation in Kurdistan legen wird«, so Hikmet weiter.

Weiterer Schwerpunkt wird die »immer stärker werdende Repression hierzulande« sein. Auch dazu werde es einen Block geben, so die Sprecherin. »Sei es die Verhaftung Daniela Klettes oder die Prozesse im Antifa-Ost und Ungarn-Komplex, wo immer er kann schlägt der Staat gegen Menschen zu, die es vermeintlich wagen, den bestehenden Verhältnissen etwas entgegenzusetzen«, teilt Hikmet weiter mit. Auch »Kämpfe der Jugend« und feministische Kämpfe sollen thematisiert werden.

Die »Revolutionäre 1. Mai-Demonstration« sorgt jedes Jahr für erheblichen Aufruhr in den Sicherheitsbehörden. Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 15 000 Menschen an dem Aufzug. Auch wenn seit Jahren keine größeren Ausschreitungen auf die Demonstration folgen, werden immer wieder tausende Polizeikräfte aus dem ganzen Bundesgebiet mobilisiert. Vergangenes Jahr waren rund um den 1. Mai 6000 Polizist*innen im Einsatz, 18 Demonstrant*innen wurden festgenommen, vor allem wegen verbotener Parolen.

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