Immer mehr Tote in Gaza

Israelische Armee verstärkt die Angriffe aus der Luft und am Boden

  • Lesedauer: 2 Min.
Palästinenser fliehen aus Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen in Richtung Gaza-Stadt, nachdem Israel die Evakuierung angeordnet hat.
Palästinenser fliehen aus Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen in Richtung Gaza-Stadt, nachdem Israel die Evakuierung angeordnet hat.

Gaza. Mehr als 70 Palästinenser sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet worden. Darunter seien auch Frauen und Kinder, sagte ein Sprecher des Zivilschutzes. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Dutzende von Menschen werden demnach noch unter den Trümmern vermisst. Einwohner berichteten von heftigen israelischen Luftangriffen vor allem im Norden und Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens.

Israel will auch mit einer erneuten Bodenoffensive im Gazastreifen den Druck auf die islamistische Hamas erhöhen. Die »umfangreichen Angriffe« gegen Hamas-Mitglieder und Infrastruktur der Terrororganisation würden im gesamten Küstengebiet fortgesetzt, ließ die Armee am Mittwochabend verlauten.

Angriff auf UN-Einrichtung

Seit der Nacht zu Dienstag attackiert Israels Armee bereits mit massiven Luftangriffen Ziele der Hamas und der mit ihr verbündeten Islamisten vom Palästinensischen Islamischen Dschihad. Damit endete de facto die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe. Beide Seiten weisen sich gegenseitig die Schuld dafür zu: Israel wirft der Hamas vor, Vermittlungsvorschläge für eine Verlängerung der Waffenruhe und Freilassung der Geiseln wiederholt zu verweigern. Die Palästinenserorganisation wiederum beschuldigt Israels Regierung, die Waffenruhe einseitig aufgekündigt zu haben.

Derweil ist bei einem Angriff auf eine UN-Einrichtung in Gaza nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens einer ihrer Mitarbeiter getötet worden. Mindestens fünf weitere Menschen seien verletzt worden, einige davon schwer, sagte der Exekutivdirektor des Büros für Projektdienste (Unops), Jorge Moreira da Silva. Bereits an den Vortagen habe es Einschläge in der Nähe und auf dem Gelände gegeben, weshalb die Organisation die israelische Armee kontaktiert habe. »Das kann kein Unfall sein«, so Moreira da Silva. UN-Generalsekretär Antonío Guterres zeigte sich »zutiefst traurig und geschockt«. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte zuvor von »Dutzenden von Toten und Verletzten« durch Luftangriffe berichtet dpa/nd

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