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Trump schließt Bildungsministerium: Immer feste druff
Christof Meueler über Trumps Schließung des US-Bildungsministeriums
Darauf können sich alle linken Kräfte, von sehr radikal bis sehr gemäßigt, einigen: Bildung ist wichtig. Nur sie schafft die Möglichkeit des kritischen Denkens. Deshalb können sich alle rechten Kräfte, von sehr radikal bis sehr gemäßigt, darauf einigen, dass Bildung gefährlich sei. Denn die Geistesferne der Rechten zu erkennen ist ein Bildungserlebnis. Bei ihnen soll immer alles natürlich, ewig, am besten göttlich gegeben sein.
Aus diesem Grund hat Donald Trump vergangene Woche die Auflösung des Bildungsministeriums angeordnet. Begründung: Die Behörde »tut nichts gutes«. Alles, was einen klüger macht, macht einen dümmer, das ist das klassische rechte Argument der Volksverdummung. Trump interessiert sich nicht für Bildung. Und schon gar nicht für Chancengleichheit – vor allem dafür wurde das Ministerium 1979 gegründet. Die konkreten Lehrpläne sind Sache der Bundesstaaten. Die Schließung des Bundesministeriums ist für Trump ein wichtiges Symbol der Aushöhlung der bürgerlichen Demokratie, wie wir sie einst kannten. Als Nächstes kommt vermutlich die Pressefreiheit dran.
Die Schließung muss noch durch den Kongress. Trump hat es im Wahlkampf versprochen und dann Linda McMahon zur Bildungsministerin gemacht. Sie hasst Bildungsansprüche und war Wrestling-Managerin. Immer feste druff – im Wrestling ist es Show, bei Trump ist es real. Die Bildungsdiskussion war stets ein Kulturkampf zwischen links und rechts, Trump will ihn endgültig gewinnen. Damit er von Kultur nicht mehr reden muss.
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