Mächtig gewaltig, Egon!
Man braucht: einen Baedeker-Reiseführer, eine Lupe und ein Lesezeichen. So hätte das Egon Olsen gemacht, wenn er im Staatsauftrag bin Laden hätte fangen sollen. So ähnlich haben das jetzt auch Wissenschaftler der Universität von Kalifornien gemacht. In ihren klimatisierten Arbeitszimmern von Los Angeles wollen sie geschafft haben, was den US-amerikanischen und mit denen verbündeten Geheimdiensten bisher nicht gelungen ist. Sie schauten sich Satellitenbilder an, verbanden sie mit geografischen Prinzipien und brachten beides mit gesundem Menschenverstand zusammen. So wollen sie herausgefunden haben, wo sich der Al-Qaida-Terrorboss Osama bin Laden, der Oberteufel, seit Jahren versteckt hält. Es wäre nun an der Zeit, dass ein US-Kommando losgeschickt wird, drei Gebäude im pakistanischen Parachinar nahe der afghanischen Grenze durchsucht, und den Dialysepatienten einsammelt.
Denn viel mehr ist bin Laden nicht mehr – so er je mehr war. Die Wahrheit über einen alten kranken Mann herauszufinden, bringt denen, die jetzt in Afghanistan den Anti-Terror-Krieg verstärken wollen, nicht viel. Längst funktioniert Terror weltweit ohne das Idol der islamistischen Bombenträger. Und es steht zu befürchten, dass Obamas härtere Gangart in der Region alles noch schlimmer macht. Nicht nur am Hindukusch.
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