Treck-Tagebuch
So viel los beim Treck gegen Atomkraft – und vergleichsweise wenig öffentliche Resonanz. Für die Verbrüderung von Gorleben-Bauer und Motor-Bauer bei VW in Salzgitter, für Rangeleien zwischen Polizei und Atomgegnern, für die Trecker-Blockade der Zufahrtsstraße zum geplanten Endlager Schacht Konrad oder die opulenten Kaffeetafeln bei den örtlichen Bürgerinitiativen. Zwar berichten die Lokalzeitungen einigermaßen ausführlich vom Treck, der auf dem Weg zur Großdemo in Berlin ist, in der überregionalen Presse herrscht aber ziemliche Flaute.
Der Treck setzt deshalb auf die eigenen Medien. Im Internet wird in etlichen Foren und Diensten live vom Traktor gebloggt, was das Zeug hält.
Am schnellsten sind die Leute der Gruppe »Contratom«. Sie informieren kurz und eher schlaglichtartig in Wort und Bild über jede Aktion, jeden Stopp. Ihr Ticker wird im Schnitt jede Stunde aktualisiert, manchmal auch öfter (www.contratom.de).
Etwas langsamer, dafür aber ausführlicher ist der Treck-Ticker der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Hier finden sich auch bunte Randgeschichten aus dem Treck-Alltag sowie ausführliche Informationen über die Demonstration am Sonnabend in der Hauptstadt (www.bi-luechow-dannenberg.de).
Es gibt auch eine offizielle Homepage des Trecks. Da kann man auf Karten den Weg der Traktoren verfolgen, nachlesen, ob es neue Trecker-Patenschaften gibt oder welche Initiativen und Gruppen Solidaritätsadressen geschickt haben (www.anti-atom-treck.de).
Fast literarisch bloggt Greenpeace-Mann Mathias Edler (blog.greenpeace.de/author/medler). Er schildert die Begegnungen und Aktionen, beschreibt auch die Mühen mit Camp-Aufbau und Organisation. Nebenbei steuert Edler einen eigenen Trecker. Aktuelle Bilder vom Treck liefert die Agentur PubliXviewing (www.publixviewing.de).
Eher etwas für den internen Gebrauch ist das Treck-Kino. Jeden Abend laufen in den Camps Filme vom Widerstand und andere Streifen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.