Studie: USA behalten ihren Weltmachtstatus
IISS-Jahresbericht in London vorgestellt
London (AFP/ND). Die weltweite Finanzkrise hat den USA einen heftigen Schlag versetzt – das Land bleibt jedoch die Weltmacht. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag vorgestellten Studie des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London. Das Land habe gerade durch die Bewältigung der Wirtschaftskrise seine Stärke beweisen können und werde von anderen Staaten als wichtige Macht angesehen, heißt es im diesjährigen Strategiebericht der britischen Denkfabrik.
Zwar sei die ökonomische Vormachtstellung der USA durch die heftigste Wirtschaftskrise seit den 30er Jahren gedämpft worden. Das US-Bankensystem sei gelähmt gewesen und beinahe bankrott gegangen. Doch habe der Zusammenbruch auch die »enormen Ressourcen« des Landes gezeigt, sich erfolgreich gegen diese Ausnahmesituation zu stemmen, schreiben die Autoren.
Die Tatsache, dass die USA ihre Position in der Welt behalten hätten, werde auch durch die Bemühungen von US-Präsident Barack Obama um einen Dialog mit Ländern wie Iran und Russland verstärkt. Auch Obamas Versuch, eine Brücke zur muslimischen Welt zu schlagen, trage dazu bei. Nahezu alle Länder hätten gewollt, dass sich Washington »weniger halbherzig« um die internationalen Beziehungen kümmert als dies in den Jahren unter US-Präsident George W. Bush der Fall gewesen sei, heißt es in dem Bericht.
Das IISS wies zudem die Annahme zurück, dass China unaufhaltsam zum Rivalen der USA aufsteigt. Die Krise habe offenbart, wie exportabhängig die Volksrepublik und wie eng die chinesische mit der US-Wirtschaft verbunden sei. Peking hege »beträchtliche« militärische, politische und wirtschaftliche Ambitionen, im asiatisch-pazifischen Raum dominierten jedoch von den USA geführte Partnerschaften. »Für die meisten internationalen Probleme haben die USA bessere Möglichkeiten, Koalitionen zu finden als China.« Trotzdem habe Obama die Grenzen der USA erkannt, anderen Nationen den eigenen Willen aufzuzwingen, lautet die Bewertung der Wissenschaftler.
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