Faires Angebot für Lehman-Geschädigte
Sparkasse Hannover bietet Teilerstattung an
Hannover (dpa/AFP/ND). Die Sparkasse Hannover geht im Streit um Schadensersatz bei Lehman-Papieren in die Offensive: Das Institut bietet rund 1000 Kunden, die Anleihen oder Zertifikate der Pleite-Bank erworben hatten, einen Vergleich an. »Wir wollen einen Schlussstrich ziehen«, sagte der Vorstandschef der Sparkasse, Walter Kleine. Mit dem Schritt solle einen jahrelangen Rechtsstreit vermieden werden. Rund 60 Kunden haben mit dem Vorwurf falscher Beratung gegen die sechstgrößte deutsche Sparkasse geklagt.
Das Angebot sieht vor, dass Kunden für Lehman-Papiere, die vor dem 16. März 2008 – dem Beinahe-Kollaps der Investmentbank Bear Stearns – erworben wurden, 50 Prozent des Nominalwerts bekommen. Für später erworbene Papiere zahlt die Sparkasse 75 Prozent. Das Angebot ist befristet bis zum 16. November. »Wir gehen davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der Betroffenen annehmen«, sagte Kleine. Das Angebot sei kein Schuldeingeständnis und nicht als Entschädigung zu verstehen.
Heute:
Schadensersatz
Die Sparkasse Hannover hat nach eigenen Angaben Lehman-Papiere im Volumen von 30 Millionen Euro an Kunden verkauft. Nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008 wurden deren Anleihen und Zertifikate nahezu wertlos. Verbraucherschützer gehen von rund 40 000 Kunden alleine in Deutschland aus, denen diese Produkte meist als sichere Anlage empfohlen worden waren.
Mit der Sparkasse Hannover habe erstmals eine Bank ein faires Angebot in dieser Frage gemacht, kommentierte die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Dies könne auch anderen Banken als Musterbeispiel für eine außergerichtliche Entschädigung dienen.
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