Chávez versöhnlich gegenüber Obama

UNO: Scharfe Angriffe Israels auf Iran

  • Lesedauer: 2 Min.
In der UNO-Vollversammlung wurde die Generaldebatte am Freitag fortgesetzt. In der Nacht zu Freitag hatten Venezuelas Präsident Chávez und Israels Premier Netanjahu gesprochen.

New York (AFP/ND). Der venezolanische Staatschef Hugo Chávez hat sich versöhnlich gegenüber US-Präsident Barack Obama gezeigt. Es rieche in den USA nicht mehr nach Schwefel, sondern nach Hoffnung, sagte Chávez am Donnerstag (Ortszeit) bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. 2006 hatte Chávez Obamas Vorgänger George W. Bush vor der UN-Vollversammlung als Teufel bezeichnet und gesagt, dass es nach dessen Rede dort nach Schwefel rieche.

Chávez rief Obama mit einem ironischen Unterton auf, sich den Sozialisten und der »Achse des Bösen« anzuschließen. Gleichzeitig übte er in seiner mehr als einstündigen Rede aber auch Kritik an den USA. Er rief Obama auf, das Embargo gegen Kuba aufzuheben und den umstrittenen Plan aufzugeben, US-Soldaten auf Stützpunkten in Kolumbien zu stationieren. Mit Blick auf die Atompolitik Obamas forderte Chávez die USA auf: »Zerstören Sie ihre eigenen Waffen!« Der UN-Sicherheitsrat hatte zuvor eine Resolution verabschiedet, die zu einer atomwaffenfreien Welt aufruft.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat mit scharfen Worten auf die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen geantwortet. Die Weltgemeinschaft müsse die »Tyrannen von Teheran« daran hindern, sich die Atombombe zu beschaffen, sagte Netanjahu am Donnerstag. »Die größte Bedrohung, mit der die Welt konfrontiert ist, ist das Bündnis zwischen religiösem Fundamentalismus und Massenvernichtungswaffen«, sagte der israelische Regierungschef.

Das Nahostquartett hat den Nahostgipfel in New York als »bedeutenden Fortschritt« im Friedensprozess gewertet. Das erste Dreiertreffen von US-Präsident Barack Obama, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Dienstag sei ein wichtiger Schritt hin zur Aufnahme von direkten und bilateralen Verhandlungen gewesen, erklärte das Quartett aus UNO, USA, EU und Russland am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Treffen am Rande der Generaldebatte.

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