Berliner Dächer voller Energie
Neuer Solaratlas zeigt das Sparpotenzial der Häuser
(ND). Wie viel Sonnenenergie kann mein Haus einfangen? Was lässt sich dadurch sparen? Und was kostet eine Solaranlage? Auf diese Fragen wird künftig der Berliner Solaratlas Antwort geben, der gestern durch Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) auf der Münchner Immobilienmesse EXPO REAL vorgestellt wurde. Das Pilotprojekt wurde von der Berlin Partner GmbH realisiert.
Es stellt derzeit 19 Quadratkilometer des Stadtgebietes (Umgebung der Friedrichsstraße und ein Wohngebiet in Lichterfelde) dar und soll demnächst auf ganz Berlin ausgedehnt werden. So funktioniert der Solaratlas: Mit nur wenigen Mausklicks lässt sich in einem dreidimensionalen Stadtmodell im Internet ablesen, ob sich ein Dach für die Installation von Solaranlagen eignet. Das entsprechende Gebäude wird nicht mehr in seiner echten Höhe dargestellt, sondern in einer Höhe, die seinem Solarpotenzial entspricht. Aus unscheinbaren Flachbauten können so »Energieriesen« werden.
Darüber hinaus errechnet das Programm auch, wie viel CO2 sich einsparen ließe. Außerdem wird über die Kosten informiert. Alle Daten sind online auch in zweidimensionaler Darstellung im Wirtschaftsatlas des Business Location Center Berlin verfügbar. Über die Informationen zum Einsparpotenzial des jeweiligen Hauses hinaus schaffe der Solaratlas ein Bewusstsein für Klimaschutz vor der eigenen Haustür, so Junge-Reyer.
In einer zweiten Phase wird bis zum Frühjahr 2010 ganz Berlin mit rund 500 000 Dächern dargestellt werden. Hierfür sagt Wirtschaftssenator Harald Wolf (LINKE) seine Unterstützung zu: »Wir wollen das Potenzial der ›Green Technology‹ nutzen, um Berlin als Standort der Solarenergie zu stärken und auszubauen«, so Wolf.
Der Solaratlas nutzt das vorhandene 3D-Stadtmodell des Landes Berlin, das auf dem amtlichen Kataster basiert. Außerdem wurden hierfür praktisch alle Berliner Hausdächer vom Flugzeug aus mit Lasern vermessen und fotografiert. Nützlicher Nebeneffekt für den Solaratlas: Dachneigung, Himmelsrichtung und Verschattung können genau berechnet werden.
Zusätzlich werden weitere Daten ausgewertet wie die Sonneneinstrahlung, die durchschnittliche Effizienz und der Preis von Solarzellen. Die Dächer der gesamten Stadt könnten nach Schätzungen etwa zwei Drittel des privaten Stromverbrauchs in Berlin abdecken.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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